Review
John Lawton - The Power Of Mind
Über Weihnachten kam im Fernsehen eine spaßige Dokumentation über die Les Humphries Singers. Die war natürlich Pflicht. Denn diese Kombo ist aus ganz verschiedenen Gründen interessant, nicht zuletzt, weil dort ein gewisser Jürgen Drews seine ersten gesanglichen Sporen verdiente, bevor er sich mit einem Korn ins Feldbett packte. Auch Ohrwürmer wie "Mexico" oder "Mama Loo" nahmen hier ihren Ausgangspunkt. Auch John Lawton schwang für die Singers in der Hitparade und Disco das Mikro - und war nebenher auch noch für eher härter rockende Formationen wie Uriah Heep tätig, für die er 1977 sogar den Gassenhauer "Free Me" eintütete.
Mit seiner eigenen Kapelle tingelt er nach wie vor durch die Lande, und hier legt er uns nun ein Projekt vor, dass dem Waschzettel zu Folge als Rockoper konzipiert und wie eine Sonate aufgebaut ist. Na, das mag ja alles sein. Fakt ist, dass hier die gepflegte Langeweile regiert. Minimalistisch instrumentiert, plätschern die Weisen vor sich hin, dass dagegen teilweise die Mucke im örtlichen Tengelmann aufmüpfig wirkt. Da hilft es uns auch recht wenig, dass man hier die Kraft des positiven Denkens beschwören möchte und uns mahnt, es doch gleich zu tun, weil das dazu führe, dass wir Glück, Gesundheit und Erfolg hätten. In anderen Worten plattes Selbsthilfe-Feelgood-Genudel mit vielsagenden Titeln wie "Mind Power" und "Fairytale".
Na dann schon lieber auf einen Eimer Sangria mit dem König von Mallorca, respektive Prinz von Arenal.