Review
Stonehead - Surreal Liberty

Stonehead aus Dresden stehen auf Groove und haben diesem gewissermaßen ihren ersten, selbst produzierten Langspieler gewidmet. Während der Sänger mit seinem tiefen, rauen Organ ein wenig an Jan Chris de Koeijer von Gorefest erinnert, zieht die instrumentale Fraktion ihren Haupteinfluss aus dem Stoner Rock. Wie also nennt man eine solche Mixtur, die in ihrer Gesamtheit einfach schon zu deftig ist, um noch als Rock durchgehen zu können? Warum einigen wir uns nicht (mit einem Augenzwinkern) auf Stoner Metal? Passt doch ganz gut! Denn gerade in flotteren Stücken wie "Stench Of Death", "Raping In The Name Of God" oder "Deamon" geht der Metal mit den vier Jungs gar heftig durch. Daneben gibt es Songs, die eher im dreckigen Rock 'n' Roll verwurzelt scheinen. Schließlich zeigen akustische Exkurse der Marke "Rise And Fade", dass man auch anders kann und nicht immer drauf los pöbeln muss.
In jeder Stimmung erweisen sich Stonehead als gute Songwriter und versierte Musiker - die Soli beispielsweise klingen bereits sehr ausgereift und manch eine Melodie schafft es schnell ins Langzeitgedächtnis des Konsumenten. Als kleines Manko empfinde ich nur, dass sich die Scheibe recht schnell abnutzt und die Songs einigermaßen vorhersehbar sind. Eine klare Ausnahme bildet hier jedoch der finale, über neun Minuten lange Titeltrack, in den auch einige sphärische Klänge eingebaut wurden. Die gesamte Komposition wirkt komplexer, der Gesang variabler und nach einem gefühlten Schlusspunkt nimmt die Band noch einmal Fahrt auf. Ein guter Schlusspunkt, der womöglich auf eine künftige Bewusstseinerweiterung der Band schließen und hoffen lässt.