Review
Various Artists - Agoraphobic Nosebleed / Despise You: And On and On... (Split)
Da haben wir es mal wieder, 25 Songs in 32 Minuten deuten schon mal in die grobe Richtung, in die der musikalische Zug fährt. Kein Doom, kein Prog, kein Tech-Gefrickel, nein, Grindcore ist das Motto der guten halben Stunde. Dabei teilen sich die beiden Protagonisten die Spieldauer fast brüderlich, auch wenn die Anzahl der Stücke doch ein ganz klein wenig variiert...
Den Anfang machen Despise You mit sage und schreibe 18 Songs, die sie in nicht einmal 17 Minuten runterrotzen. Die Mischung aus Grind- und Hardcore stellt das erste neue Material der Combo aus Springfield seit zehn Jahren dar und ist somit ein willkommener Anlass zur Freude bei Fans des East Coast Quartetts. Dabei ist wirklich überraschend, wie abwechslungsreich die Latinos zu Werke gehen. Simple, aber effektive drauflos geprügelte Grind-Granaten findet man ebenso wie Mitgrölstücke vom Schlage eines "Fear's Song", der eine richtige kleine Hymne darstellt. Ob die lange Pause gut getan hat, wage ich nicht zu beurteilen, aber die Stücke auf der Split klingen frisch und unverbraucht, mit der richtigen Wut im Bauch geschrieben und gespielt und dennoch nicht verbissen oder predigend. Gefällt durchaus.
Noch ein wenig variabler geht die Truppe um Scott Hull ihr Songmaterial an. Vielleicht nicht ganz so bissig wie die Kollegen, dafür aber etwas entspannter, erlaubt sich die Truppe aus Kalifornien auch mal ziemlich schleppende Stücke wie das abschließende "Burlap Sack", um den sonst vorherrschenden Grind-Wahnsinn ein wenig aufzulockern. Ansonsten gibt es aber wie gewohnt durchgehend auf die Zwölf, mal ein wenig groovender, dann wieder nur gerade aus, die Mischung ist gelungen und überzeugt.
Feingeister und Ästheten werden hier nicht fündig, Technikfreaks ebenso wenig, aber wer auf guten, ehrlichen und authentischen Grindcore steht, der kann seine Kohle deutlich schlechter anlegen als hier. Empfehlenswert.
Hannes
Ohne Wertung
Vorheriges Review: Rauhnacht - Vorweltschweigen