Review
Wumpscut - Schrekk & Grauss
Ein Jahr nach Siamese kommt das nächste Werk von Herrn Ratzinger in die Läden und bereits beim ersten Durchlauf wird deutlich, dass die eingeschlagene, düstere Ausrichtung konsequent weiter verfolgt wird.
Der Opener "Rudolf Wolzek" steigt zwar im angenehmen EBM-Tempo ein, jedoch wirkt der Song etwas gebremst ob der dunklen Stimmung, die versprüht wird. Bei "Muselmann" wird das Tempo merklich nach unten geschraubt, was dem Song eine eher zurückhaltende Note gibt. Hierzu passen die ruhigen, fast schon geflüsterten Vocals genauso wie die kurzen Rhythmusunterbrechungen, die sich durch den Song ziehen. In marschierend-stampfendem Rhythmus ist "Elende Buben" gehalten und erfährt dadurch eine etwas beklemmende Atmosphäre, erst recht gegen Ende, wenn der Song an Intensität zunimmt. "Patient A." ist sehr minimalistisch gehalten, und das nicht nur aufgrund der kurzen, gesprochenen Textfragmente. Reduce to the max. Wer sich hinter "Patient A." verbirgt, wird dann gegen Ende des Songs klar. Sehr abgefahren und mit allerlei Samples gespickt wird "Jiddisch Is A Zwillink" durch die Membrane geschickt. Auch wenn das Tempo angenehm treibend gehalten ist, so wirkt der Song etwas zusammen geschustert und nicht wie aus einem Guss. "Wumpelstilz" stampft sich langsam und bedrohlich dem Hörer entgegen, bevor es am Ende etwas hektischer zugeht. Befremdlich wirkt dagegen "Kikeriki", wird das Stück doch durch hysterisches Gegacker während der Spielzeit begleitet, Nomen ist halt doch Omen.
Schrekk & Grauss ist wie eingangs schon erwähnt ein düsteres Werk geworden, das mit Sicherheit Anklang bei der Wumpscut-Anhängerschaft finden wird. Im direkten Vergleich zum Vorgänger kann es jedoch dessen Qualität nicht ganz erreichen.