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Emerald (CH) - Re-Forged

Emerald (CH) - Re-Forged
Stil: Melodic Metal, Melodic Power Metal
VÖ: 20. November 2010
Zeit: 66:29
Label: Pure Steel Records
Homepage: www.emerald.ch

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Mit Two Fires, Unruly Child oder Fabio Kiareli's F.E.A.S.T. (um nur die Speerspitzen zu nennen) sahen die letzten Monate bereits mehrere ganz superbe Veröffentlichungen im Melodic-Sektor, zu denen sich im November ein weiteres echtes Highlight hinzu gesellen wird, denn die Schweizer Institution Emerald schickt sich zum nunmehr fünften Streich ihrer Karriere an. Das neue Werk wird im Regal unter dem Namen Re-Forged zu finden sein und stellt nicht nur einen äußerst schmackhaften Leckerbissen für alle Melodic (Power) Metal-Freunde dar, sondern kann mit verschieden präsentierten Härtegraden darauf hoffen, Anhänger aus dem gesamten Metal-Universum zu finden. Die Betonung liegt auf "Metal", da die Combo rund um die beiden Vaucher-Brüder aus dem freiburgischen Düdingen hörbar ihre Waffen gespitzt hat, so dass beispielsweise Vergleiche mit Acts wie Blind Guardian oder Jag Panzer durchaus gezogen werden dürfen. Seit 2009 zeigt sich Thomas Winkler (ex-T-Rage) für die Vocals zuständig und verleiht dem Nachfolger von Hymns To Steel (2007) genauso eine gehörige Portion Bissigkeit wie zahlreiche wunderbar eingesungene Gänsehaut-Momente.
Das Intro des Openers "The Wanderer" lässt assoziativ kurz Metallicas "Fade To Black" am smaragdgrün erleuchteten Himmel aufblitzen (engl. "emerald" = Smaragd), bevor die Nummer im zügigen Galopp-Rhythmus nach vorne losgeht. Exzellent eingebastelte Stimmungswechsel, Breaks und vor allem zweistimmige Soli legen die Messlatte von Anfang an sehr hoch. In der Folge kann "The Last Legion" diese ebenfalls überspringen. Winkler zeigt, dass er einerseits in tieferen stimmlichen Bereichen zu Hause ist und andererseits mit seiner Kopfstimme fast spielerisch leicht umzugehen weiß. Richtig, richtig stark! Tatsächlich würde er neben Harry Conklin (Jag Panzer, Tyrant Force, und, und, und... ) zu bestehen wissen. "Pipes Are Calling" beginnt ganz dem Titel entsprechend mit Dudelsack-Bläsern, die anfangs die Leads übernehmen, bevor sich eine fesselnd episch gestaltete Midtempo-Nummer entfaltet - ähnlich "Sign Of The Cross" vom ersten Avantasia-Output -, die vor Abwechslungsreichtum nur so strotzt. Da geben sich Piano-Parts mit beschwörerisch vorgetragenen Sprechtextpassagen die Klinke in die Hand und alles mündet wiederholt in einen einfach nur genialen Refrain. Thums up!
"Where's Your God" spielt dagegen mit östlich anmutenden Stimmungen, kann aber (wohl als einziger Song) nicht ganz das zugegeben sehr hohe Niveau der Anfangslieder halten, was aber im mit einem herausragenden Melodie-Solo eingeleiteten, rockig gehaltenen "Alteration" wieder locker erreicht wird. Vielleicht noch mehr, hat der Song doch möglicherweise den einprägsamsten Chorus auf der Scheibe und ein an Virtuosität kaum zu überbietendes Solo zu bieten. Emerald schaffen es hier erneut einen powermetallischen Spannungsbogen aufzubauen, der den Hörer in seinen Bann schlägt. Extraklasse.
Den Mittelteil der Platte bilden "The Secret Agenda" (düsterer mit "Metallica-One"-Sprechsequenzen), "The One" (beginnt ein wenig wie "Doctor, Doctor" von UFO und besticht im Fortgang durch kompositorisch äußerst anspruchsvolle Leads und gekonnt in Szene gesetzte Rhythmus-Wechsel) und "Witches Tower" (tolle Chöre und Winkler zeigt sich von seiner aggressiven Seite; erinnert dann und wann gar an Mercyful Fate!!).
Mit der mit schönen Harmonien ausgestatteten (und keinesfalls langweiligen) Instrumental-Komposition "Winterlude" wird so langsam das Ende eingeläutet. Übergeleitet wird zum melodischen Höhepunkt des Albums: "Until My Winter Comes" geht als echte Melodic Hard Rock-Nummer durch, während das anschließende "Mark Of The Beast" in fast krassem Gegensatz dazu die ersten beiden Maiden-Alben ins Gedächtnis ruft - zweistimmige Soli und galoppierende Drum-Rhythmen inklusive. Den Schluss ziert "Mutiny". Auf den Weg gebracht von zerbrechlichen Klavier-Klängen, packen Emerald noch mal ihr gesamtes Repertoire aus. Eingängige Strophen, ein mitgröl-kompatibler Chorus und erneut sehr ausgefeilte Vocal-Linien und Gitarren-Leads verleihen Re-Forged den letzten Schliff, so dass der Rezensent nicht umhin kann, hier die Höchstnote raus zu rücken. Zu gut wird man auf der Scheibe unterhalten, zu durchdacht und kompakt wirken die einzelnen Stücke und zu herausragend ist je die Performance der beteiligten Musiker, als dass eine andere Wertung gerechtfertigt wäre. Spartenübergreifend großartig! Absolute Kaufempfehlung!

Fuxx

6 von 6 Punkten

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