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Dan Reed - Coming Up For Air

Dan Reed - Coming Up For Air
Stil: Rock
VÖ: 19. November 2010
Zeit: 48:50
Label: AOR Heaven
Homepage: www.danreed.com

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Ah, wieder mal ein alter Bekannter: Dan Reed gehörte in den späten 80ern zu den ganz wenigen Vertretern der harten Rockszene, die man politisch korrekt mittlerweile im weitesten Sinne als afro-amerikanisch bezeichnet - wobei er präziser gesagt deutsche, hawaiianische und indianische Wurzeln hat. Das gab bei dem einen oder anderen ein kleines Aha-Erlebnis, als der gute Herr als Fronter des Dan Reed Network anno 1989 beim Christmas Rock Festival in der Frankfurter Festhalle im Vorprogramm von Bon Jovi antrat und dort sein feines (zweites) Album Slam servierte. Das war guter, melodischer, stimmiger Hard Rock, der sich durch seinen deutlich funkigen Einschlag wohltuend abhob von der seinerzeit oft dargebotenen Spandex-Massenware. Also freudig zugegriffen und auf schöne Hard Rock-Kultur gefreut, aber ein kurzer Blick ins Booklet zeigt, dass das nix wird.

In den für traditionellen Rock so düsteren 90ern löste sich das Network nämlich auf, und der gute Mann orientierte sich um, gründete ein Plattenlabel, studierte Schauspielerei und trat in diversen Filmen auf. 2004 schließlich ging er nach Indien, lebte dort mit tibetanischen Mönchen (ich mein das alles ernst), lernte die israelische Kultur und Musik kennen und zog 2005 schließlich nach Jerusalem. Dort gründete er sein eigenes Label Zero One Music, für das er auch das vorliegende Scheibchen produzierte. Nebenher unterstützte er (wie so ungefähr jeder Musiker in den USA, von Ted Nugent mal abgesehen) noch Barack Obama beim Wahlkämpfen, und ist auch in der Konfliktlösung Israel - Palästina aktiv. Mittlerweile lebt der Kollege wieder in New York und tourt entweder solo oder mit Band.

Oh je, mit üblen Erwartungen von Weltmusik startet man die Scheibe - immerhin berichtet sie über das Leben des Musikers in Hong Kong, Neu Delhi, Jerusalem und London, so kündet der Beipackzettel. Aber weit gefehlt, schon die erste Nummer "Coming Up For Air" macht klar, dass der gute Dan zwar keinen Hard Rock mehr macht, aber Songschreiben nicht verlernt hat. Sehr poppiger Rock, irgendwo angesiedelt zwischen Bruce Springsteen in ruhigeren Momenten, Rick Springfield, Tom Pretty (jeder weiß, dass er eigentlich so heißt, aber oft falsch geschrieben wird) und anderen Barden, sehr gut komponiert und arrangiert sowie kompetent gebracht. Nie sperrig, aber auch nie klebrig-süß kommen Nummern wie "Losing My Fear" oder "On Your Side" daher - Easy Listening Sound, der nie ins Kitschige oder Nervige verfällt. Sehr fein.

Holgi

5 von 6 Punkten

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