Review
Mario Percudani - New Day

Für den Entspannung Suchenden und auch für die ein oder andere ruhige Stunde zwischendurch bietet der italienische Bluesgitarrist Mario Percudani genau das Richtige. Dem ein oder anderen vielleicht von den Bands Hungryheart und Downtownblues aus der Italo-Bluesrock-Szene bekannt, wandelt Mario auf New Day allerdings auf weitaus relaxteren Pfaden und verwöhnt die Ohren mir virtuosen Gitarrenspiel, wobei er gekonnt eine Brücke zwischen amerikanischem Westküstenblues und europäischem Songwriting schlägt. Ab und an zeigen sich Parallelen zu den langsamen Stücken von Faith No More, was aber nur bedingt als Vergleich herhalten kann, da vor allem in der Stimme des Mannes aus Lodi eine nicht zu überhörende Portion südländischen Schmalzes enthalten ist. Zusammen mit der unaufdringlichen und ungezwungenen Melodieführung ergibt sich ein sehr homogenes Bild, von dem ihr euch an Titeln wie "God Bless The Child" oder "I'll Be There For You" selbst überzeugen könnt. Wer es dagegen etwas schneller bevorzugt, dem seien "Scarlet" und "Tears On The Water" als Anspieltipps ans Herz gelegt. Nur beim Thema Abwechslung müsste Meister Percudani noch etwas zulegen, denn in einigen Stücken zitiert sich der Musiker selbst. So hätte den Songs die ein oder andere Ecke und Kante gut getan, wodurch verhindert hätte werden können, dass einige der Songs doch ähnlich klingen. Dieser Punkt mindert das gesamtheitliche Hörvergnügen aber nicht entscheidend, wodurch man für dieses mit Leidenschaft eingespielte Album durchaus eine Kaufempfehlung aussprechen kann.
JR
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