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Votum - Metafiction

Votum - Metafiction
Stil: Progressive Rock
VÖ: 01. März 2010
Zeit: 44:31
Label: Mystic Productions
Homepage: www.votumband.pl

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Wenn man den Begriff Polen in Zusammenhang mit Metal hört, dann assoziiert man das im Allgemeinen mit Krawallbrüdern wie etwa Behemoth, Decapitated oder Vader. Dass es aber auch anders geht, beweisen die Prog-Rocker von Votum, die, wenn sie Glück haben, im Fahrtwind ihrer Landeskollegen Riverside einen gewaltigen Sprung nach vorne machen dürften. Votum liefern mit Metafiction ein Album ab, welches düstere und melancholische Melodien auf sehr angenehme, technisch überzeugende, aber auch auf eine recht ruhige Weise transportiert. Das Sextett geht dabei meistens noch gefühlvoller ans Werk als Riverside, womit der Schwerpunkt der Scheibe deutlich im Prog-Rock und weit weniger im Metal angesiedelt ist.

Einiges an Zeit muss man den Soundlandschaften, die auf Metafiction kreiert werden, schon geben, damit sie sich so richtig in den Gehörgängen festsetzen. Ist diese Anfangshürde genommen, bleibt der Hörer fasziniert vor den Boxen kleben und lässt sich von den sanften Streicheleinheiten, die Votum ihren Instrumenten zukommen lassen, in eine monumentale Welt entführen, in der die Musik in ihrer ganzen Klarheit und Größe erstrahlt. Die fragilen Melodien, die oft nur aus weichen Keyboards und cleanen Gitarren entstehen, entfalten sich nur zögerlich, aber wenn sie da sind, wirken sie unfassbar intensiv. Sänger Maciej Kosinski steuert, wie etwa bei "Faces", "Falling Dream" oder "Indifferent", ein paar außergewöhnliche Refrains bei, die den Hörer mit jedem Durchlauf immer mehr in ihren Bann ziehen. Die metallischen Einsprengsel bei "Stranger Than Fiction" - hier gibt es sogar ein paar Grunts zu hören - oder der Beginn von "Glassy Essence" wirken dagegen wie Fremdkörper in den sonst so sensibel gewählten Tonfolgen, verstärken aber die verstörende und kühle Wirkung der Scheibe als Ganzes ungemein.

Votum versuchen ganz große Musik zu machen und an vielen Stellen gelingt ihnen das auch. Metafiction pendelt gewieft zwischen den epischen Werken Pink Floyds und der Eleganz von Rush und kombiniert diese Einflüsse geschickt mit modernen Prog-Elementen im Stile von Tool, Anathema und Porcupine Tree. Auch wenn einen die Scheibe, am Stück gehört, ziemlich runterziehen kann - das ist tolle Musik für ruhige Stunden.

Sebbes

5 von 6 Punkten

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