Review
Priestess - Prior To The Fire
VÖ: 02. Februar 2010
Zeit: 46:40
Label: Tee Pee Records
Homepage: www.priestessband.com
Vor fünf Jahren gab es mit Hello Master den Einstand der vier crazy Canucks aus dem schönen Städtchen Montreal des sehr französischen Staates Quebec. Dieses Album liegt auch heute noch ab und zu auf meinem Teller und eigentlich wähnte ich das Quartett schon im Rockhimmel, als mich die Nachricht überraschte, dass die Jungs die aktuellen 70ies-meets-Prog-Helden Bigelf in Deutschland supporten durften. Gute Nachricht, denn ein neues Album darf passend zur Tour gehört werden.
Ohne Vorahnung also das neue Werk Prior To The Fire in den Player geschmissen und gleich beim Einstieg "Lady Killer" werden alle offenen Fragen lautstark beantwortet. Laute simple Gitarren, ein echtes Schlagwerk und dazu dieser unsagbar coole Drive des Stücks legen einfach alles platt. Ertönt die Stimme von Gitarrist Mikey Heppner, wird mir sofort warm ums Herz. Dessen hohe Rockstimme und das Gespür für sich im Kopf verankernde Melodielinien passt wie die Faust aufs Auge. So klängen Jane's Addiction, spielten sie härteren Rock mit metallischer Schlagseite. Die neue Priestess-Scheibe rockt wie Sau, so der erste Eindruck. Die Kanadier spielen rotzrockigen Metal, der nur teilweise Stoner streift, was den Metaller freut, denn Stoner gilt in der trueen Metalszene als übles Schimpfwort gleich nach Nu Metal. Ein Schlagzeug, das klingt wie ein Schlagzeug, dazu breitseitige Gitarren ohne Plastik, absoluter Drive im Anschlag. Biermucke at its best!
Davon zeugen auch Songs wie "The Firebird", "We Ride Tonight" oder das knapp achtminütige "The Gem". Gerade letztgenannter Song fräst sich durch seinen Melodieverlauf und die nur minimal leiseren Zwischentöne mit jedem Durchgang mehr in den Schädel. Da ist ein kleiner Klassiker in der noch jungen Bandhistorie geboren. Im Grunde genommen ist es aber völlig schnuppe, wo der Laser aufsetzt, es dampft, brutzelt, es rockt und rollt, dass man eigentlich nur eines jedem rockenden Metalfreund empfehlen kann. Kaufen und zwar dalli. Das gilt für den Alabama Thunderpussy-Worshipper wie den Monster Magneten als auch den schwedischen Rotzrock anbetenden Haarsprayrocker. Die elf Songs haben es in sich und werden nie langweilig. Ein erstes Top20-Album des noch jungen Jahres.
Siebi