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Tragik - And We All Turn To Dust

Tragik - And We All Turn To Dust
Stil: Hard Rock; AOR
VÖ: 16. Dezember 2009
Zeit: 47:35
Label: PVM Inc.
Homepage: www.philvincent.com

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Tragik - so lautet der Name der Combo, des Projekts als dessen Kopf sich der musikalische Tausendsassa Phil Vincent ausweist. Folgt man den jüngsten Verlautbarungen des Multiinstrumentalisten, so könnte Tragik auch als Überschrift zu einer Kurzbeschreibung der Karriere Phil Vincents herhalten, gelang ihm doch trotz außerordentlichen Fähigkeiten als Sänger und Gitarrist, der an der Kreuzung AOR/Hard Rock wandelt, nie der Durchbruch. Nach zwölf Alben will Vincent nun seine Solokarriere beenden, ob Gleiches auch im Falle von Tragik gilt, bleibt abzuwarten.
Anders als auf den Platten, die unter seinem Namen erschienen sind, spielt Vincent hier nicht alle Instrumente selbst, sondern agiert als Frontmann und Bassist neben Damian D'Ercole (Git.) und Dirk Phillips (Drums; Keys). Ein weiterer Unterschied, der beim Hören der neuesten Scheibe And We All Turn To Dust sogleich auffällt, ist der, dass hier vermehrt auf eine durchgängige musikalische Ausrichtung gesetzt wurde: mehr Keys, mehr Chöre, beheimatet hauptsächlich im AOR-Bereich - aber die für Vincent typischen Siebziger Hard Rock-Zitate blitzen dennoch dann und wann auf.
Die gelungene symphonische "Overture III" und der eigentliche Opener "Jaded" erinnern fast an abgeschwächte, softe Savatage der Handful Of Rain-Ära, was sich im mit feinen Hooks ausgestatteten ruhigen "Can't Find The Words" fortsetzt. Vincents Stimme klingt hier noch mehr als auf seinen Soloscheiben nach Ian Gillan und dabei richtig gut. Selbst im Kopfstimmenbereich passt hier alles, aber noch reißen Tragik nicht ganz mit. "Black&White" (lahmer Titel) rattert ein wenig sperriger dahin und obwohl die Harmoniegesänge schön ausgefeilt wirken, fehlt ein wenig der viel zitierte Aha-Effekt - mehr Soloeinlagen hätten der Nummer sicher gut getan. Mit "Giving In" kommen Tragik vollends im AOR-Bereich an und bewegen sich dabei auf den Spuren von FM und vor allem Survivor - allerdings nun auf vollends überzeugende Art und Weise, da der Song neben wunderbaren Melodielinien mit überraschenden instrumentalen Zwischenparts aufwartet und einen stimmigen Bogen vom Piano-Anfang bis zum Kehrvers am Ende beschreibt. Klasse Nummer, die man sich da doch gleich noch mal gerne anhört!
"At The Shore" kommt noch ruhiger daher und weckt Assoziationen zu "Eleanor Rigby", nicht zuletzt durch die stimmliche Klangfarbe und die darüber gelegten Effekte. In "Before It's Gone" und "Long Way From Home" (feiner Piano-Gesangs-Zwischenpart) sieht man die Band zum AOR-Stil von "Giving In" zurückkehren, wobei der Mitsingfaktor erhöht wurde, was den Songs keineswegs abträglich zustatten kommt. Ähnlich, aber nicht ganz so gelungen wie besagtes "Giving In", aber trotzdem ein Wiederauflegen wert. In "Shadows Of Loneliness" wurde meines Erachtens ein wenig zuviel Effekthascherei im wahrsten Sinne des Wortes betrieben; außerdem wird der blasse Refrain viel zu oft wiederholt. Skip-Kandidat! Dieses gilt nicht für das And We All Turn To Dust zu einem Abschluss bringende "Nothing", in dem William Roux alle Gitarren-, Bass- und Schlagzeugspuren einspielte. Volle Siebziger-Purple-Breitseite, garniert mit tollen Soli und Harmoniegesängen.
Leider schwächelt auf dem gesamten Output der Sound. Kaum Volumen und Expression im wörtlichen Sinn. Zwar weiß der Einstieg in die Platte größtenteils zu gefallen, so richtig Fahrt nehmen Tragik aber erst ab "Giving In" auf (mit der Unterbrechung in Form von "Shadows Of Loneliness"). Runde vier Punkte am Ende des Tages.

Fuxx

4 von 6 Punkten

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