Review
Path Of Golconda - Return
VÖ: 13. November 2009
Zeit: 46:52
Label: Yonah Records
Homepage: www.pathofgolconda.com
Mit Return haben die Oberhausener Path Of Golconda den Sprung in die Profiliga endlich geschafft. An sich war es ja nur eine Frage der Zeit, bis die starken Leistungen der vergangenen Jahre entsprechend honoriert werden. Schließlich waren sowohl The Treshold Diaries als auch Destination: Downfall zwei erstklassige Alben. Nun hat man mit Yonah Records ein professionelles Label im Rücken und somit sollte dem nächsten Karriereschritt nichts mehr im Wege stehen.
Nun, musikalisch mit Sicherheit nicht, denn hier hat sich auch auf Return im Vergleich zu den Vorgängern nicht viel geändert. Man bewegt sich immer noch im Bereich des melodischen Todesbleis der alten Schule und fügt diesem Grundtenor verschiedene Stilmittel aus Black und - ahh, siehe da: doch eine kleine Neuerung - modernem Thrash Metal hinzu. Was dabei dann herauskommt ist eine harte und auch komplexe Mischung aus Melodie, Melancholie und Aggression. Instrumental gesehen liefert der Fünfer dabei eine astreine Leistung ab. Messerscharfe Riffs, punktgenaues Drumming, melancholisch angehauchte Refrains und ein Sänger, der den schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn wie kein zweiter meistert bestimmen das Bild.
Auf die in der letzten Zeit in Mode gekommen neu-modernen Spielereien (Stichwort Core) verzichten die Jungs komplett. Die Songs grooven im Midtempo mörderisch vor sich hin, rasante Zwischenspiele und unerwartete Hooklines fordern den Hörer immer wieder heraus. Dass die Band bei ihren komplexen Arrangements und aller Dynamik nie den Blick für das Ganze verlieren und ein roter Faden stets erkennbar ist, muss ihnen ebenfalls hoch angerechnet werden. Diese Kunst verstehen nicht viele Musiker und erst durch sie wird Return zu einem lang anhaltenden Genuss, den man am sich am besten bei voller Lautstärke gibt.
JR