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Fastbeat Superchargers - Hellbuilt

Fastbeat Superchargers - Hellbuilt
Stil: Rotz Rock
VÖ: 20. November 2009
Zeit: 44:11
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.superchargers.de

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Mal mehr, mal weniger festige Rotz n' Roll-Kapellen gibt es bekanntlich, seitdem einst die seligen Hellacopters die Stilart aus der Taufe hoben, wie den sprichwörtlichen Sand am Meer. Die Aufgabe, eine eigenständige Duftmarke in der Szene zu hinterlassen, gestaltet sich nicht zuletzt durch die etwas engen Genre-Grenzen nicht gerade einfach. Trotzdem rotzt und rollt der Bamberger Tross der Fastbeat Superchargers nun schon seit gut fünf Jahren durch die (nicht nur bavarischen) Lande. Support-Slots für Blackmail, The Bones, Peter Pan Speedrock u.a., diverse Festivalauftritte und Lorbeerkränze bei mehreren Band-Contests waren letztlich der Lohn für nimmer müdes Engagement, sich einen Namen zu erspielen. Nach Charge (EP, 2008) legen die Superchargers dieser Tage ihr Debut Hellbuilt vor, um ihrer wohl gar nicht mehr so spärlichen Fanschar musikalisch Gebranntes in die Hände zu geben. Bleibt allein die Frage, ob es der Combo mit diesem Output gelingt, aus dem Gros ähnlich klingender Bands herauszustechen und sowas wie eigene Identität auch auf Platte zu gewinnen.
Der anfängliche Doppelschlag "No Remorse" und vor allem "From Dolor To Rage" bietet in diesem Sinne schon mal einige brauchbare Ansatzpunkte. In erstem Fall im Speed-Blues-Format und in zweitem mit einer astreinen Partynummer (mit lustigem Banjo), bei der live kein Auge trocken bleiben sollte. Weniger Gluecifer, mehr oben erwähnte Hellacopters, sowohl was das angeschlagene Tempo als auch die Song-Aufbauten anbelangt. Allerdings alles in einem Soundgewand, das kaum über Proberaum-Standards rauskommt. Klingt zwar authentisch, Power (Drums, Bass) geht aber einige verloren. Bayern ist ein Süd-Staat. Dieses Motto wird im folgenden "Drivin' Free" mit Slide-Gitarren und lässiger Gangart hoch gehalten. Aber genauso wie danach in "Daybreak Glory", das wieder schneller und diesmal mit Hammond-Einsatz und abgehackten Riffings daher holpert, übertönen die angezerrten Vocals meist selbst die Gitarren. Gegen simple Songstrukturen spricht prior nichts, aber die Soli hätten doch ein wenig einfallsreicher ausfallen können.
"Baby Go" fällt durch den urplötzlichen Rhythmus-Wechsel im Refrain und einen Mitgröhl-Part zum Ende hin auf, ansonsten aber eher durch mehrere in der Luft hängende Akkordfolgen, die mit ein paar Gitarren-Licks mehr locker hätten aufgepeppt werden können. Da schon lieber wieder der bereits bekannte Hochgeschwidigkeits-Blues, wie er in "Adrenaline" zum Besten gegeben wird. Der Orgelaner darf auch wieder einen Teil dazu beitragen, um die Nummer unter "one more for the bad guys" abheften zu können. "No Man Is Holy" führt den Hörer in düsterere angepunkte Gefilde, der Fuß wird vom Gas genommen, was sich im fast gleichen Takt und Schema in "Reedom My Soul" fortsetzt, wobei der Refrain hier (wenn auch durch Gang-Gesänge ein wenig schräg) etwas länger im Ohr bleibt. "Subconsciously" lädt zum Pogo-Tanz, bevor sich in "Just Because Of You" mit Bar-Piano-Einsatz und schmissigen, ebenfalls ausgelassen tanzbaren Rhythmen eigentlich eine recht taugliches Stückchen Rotz-Rock aus den Boxen stemmt - wäre da nicht der kurzzeitige Auftritt eines dünnen, nöligen Damenstimmchens, das die Partie fast ruiniert.
In "Estranged From Yourself" wird nochmal das Temporädchen gedreht und die Chargers bewegen sich nun fast in Bruisers-Regionen (ohne aber deren High-Energy-Dampfwalzen-Gescheppere je zu erreichen), was sich in "High Octane" gleich bleibt, jedoch nochmals mit einer gehörigen Portion Jerry Lee Lewis oder Chuck Berry aufgemixt. Daumen hoch. Den Schluss bildet "Beer Drinkers, Free Thinkers", das wohl als Bandhymne gedacht war, diesen Anspruch aber aufgrund des ziemlich lahmen Refrains, zum wiederholten Mal wegen eines recht uninspirierten Solos und wenig Überraschungseffekten nicht zu erfüllen weiß.
Bis auf "Dolor To Rage", "Adrenaline" und "High Octane" lassen sich kaum Nummern ausmachen, die ein längeres Haltbarkeitsdatum aufweisen können. Zwar finden sich die meisten Songs im soliden Mittelmaß wieder, um jedoch oben erwähnten unverkennbaren Charakter auszubilden, taugen die Stücke kaum. Zuviel schon mal Gehörtes, um die intendierte Party über das Album in Gang zu halten und der verbesserungswürdige Sound bzw. die dann und wann blass bleibende Gitarrenarbeit tragen dazu bei, dass für Hellbuilt nicht mehr als drei Punkte drin sind. Trotzdem ist ein Anfang gemacht und beirren sollten sich die Bamberger keineswegs lassen.

Fuxx

3 von 6 Punkten

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