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Ninth Circle - The Power Of One

Ninth Circle - The Power Of One
Stil: Power Metal
VÖ: 16. Dezember 2008
Zeit: 51:41
Label: Ninthcircleworld Records
Homepage: www.ninthcircle.us

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Bei der Ankündigung des neuen Silberlings The Power Of One der aus L. A. stammenden Power Metal-Truppe Ninth Circle lässt man sich im Promo-Material vollmundig zum Prädikat "the quintessential American Metal recording for the new millenium" hinreißen. Dem sei auf den Zahn zu fühlen. Die mit solchen Vorschusslorbeeren bedachten Frank Forray (Bass), Dennis Brown (Voc., Git.) und Dave Davis (Drums), unlängst auf Tour mit Primal Fear, holen mit besagtem Output nach ihrem nach der Band betitelten Debut aus dem Jahr 2000 also zum zweiten powermetallischen Schlag aus. Als band-interne Trademarks wären dreistimmige Background-Chöre und Gitarren- bzw. Gesangsarbeit die durch die Malmsteen- und Joe Lynn Turner-Schule (in letzterem Fall ohne Abschluss, soviel vorweg;) gegangen sind zuvorderst zu nennen. Überschallgeschwindigkeiten werden allerdings einzig in den ganz hervorragenden Soli erreicht. Die meisten Songs liegen zwar im Uptempo-Bereich, "Faster Than The Speed Of Light" wird es dabei jedoch kaum.
Den Startläufer mimt dabei "Frontman", der in Form eines 80er-Leppard-Chorus und dem jederzeit melodischen Gitarren-Riffing zu gefallen weiß. Wie bereits gesagt: Solo erster Kajüte. Ein solches macht auch den Auftakt zum an zweiter Stelle platzierten Titletrack, dem ein gewisser Hammerfall-Vibe eingeschrieben ist und der bis auf Folgendes schön kompakt daherkommt. Denn: zum einen scheint die Vocal-Produktion zu dominant, so dass die hochkomplexen Gitarrenlicks ein ums andere Mal untergehen und - was zum anderen noch negativer ins Gewicht fällt - der Gesang selbst bewegt sich zwar stetig in hohen Lagen schwächelt aber kontinuierlich dann, wenn es darum geht einzelne Silben mit je einem hohen und darauffolgenden tieferen Ton zu versehen. Was sich zunächst noch als Ausrutscher abtun ließe, wird schon in der Key-lastigen Midtemponummer "The Journey" und dem insgesamt farblos bleibendem "Where No One Lives" zur Rutschpartie, die im Stampfer "Our Last Days" allmählich gar zu nerven beginnt und im ruhigeren "How Many Times" einen unangenehmen Höhepunkt erreicht. Der Umstand verwundert, denn Brown beweist im rockigen "Fire Falling", das in seinen besten Momenten entfernt an "Til' The Livin' End" vom 1985er Dokken-Release Under Lock And Key erinnert, dass er auch anders kann. Zu wenig Studiozeit? Übermüdung bei den Vocal-Aufnahmen? Zuviel Milchprodukte? Man weiß nicht, warum die Gesangslinien nicht sauberer gehalten wurden.
"Hour 21" bedient sich teilweise bei "Children Of The Grave", besticht durch gelungene zweistimmige Gitarrenparts und kann vielleicht als beste Nummer bis dato betitelt werden, da hier wie im vorherigen Stück an der Stimme kaum Kritik geübt werden kann und der Song wiederholt mit einem außerordentlich gekonntem Frickel-Solo glänzt. "Obsession" beginnt wie "Future World"! Zu diesem Schluss würde jeder gefragte Metal-Head gelangen. Bis auf den Umstand, dass hier mehr als geborgt wurde, kann der Song letztlich passagenweise gefallen (Solo - logisch!). Vor allem Dave Davis bearbeitet seine Felle hier auf recht filigrane Art und Weise. "If It Bleeds" entpuppt sich danach als Kreuzung aus "Dreamspace" und "Infinity" (gemeint sind jeweils die beiden Titelsongs) der Herren Stratovarius, wobei aber dann und wann der erwähnte Jodel-Effekt beim Gesang wiederkehrt. Im Anschluss "The Trooper", wenn auch fehlerfrei, eins zu eins zu covern macht in meinen Augen wenig Sinn - jeder greift da lieber zum Original - und die das Album beschließende Acoustic-Ballade "Prisoner Of The World" hätte besser auch vermieden werden sollen, denn alle angesprochenen Schwächen, was die Gesangsleistung betrifft, treten in der Nummer nochmal markant zu Tage.
Die Soli von einem anderen Stern und drei, vier stärkere Nummern, namentlich "Frontman", "Fire Falling", "Hour 21" und (über weite Strecken) "Obsession" lassen The Power Of One bei drei Punkten zur Ruhe kommen, von angekündigtem "helping to define the New Wave of American Heavy Metal" kann jedoch zu keinem Zeitpunkt gesprochen werden und der Rezensent wundert sich immer noch, dass dem Vocal-Mix nicht mehr Aufmerksamkeit geschenkt wurde, denn so vergeben Ninth Circle bei ihrem musikalischen Potential die vorhandene Chance, einen bleibenden Eindruck in der Szene zu hinterlassen.

Fuxx

3 von 6 Punkten

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