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Mama Kin - In The City

Mama Kin - In The City
Stil: Sleaze Rock, Glam Rock
VÖ: 23. Oktober 2009
Zeit: 35:56
Label: Leon Music
Homepage: www.mamakin.se

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Fast zwei Dekaden sind nunmehr ins Land gezogen, seitdem die damals "gefährlichste Band des Planeten" ihren Output G N' R Lies unters Volk brachte und deren hinterher in puncto Charisma später nie mehr erreichte, rothaarige Fronter, dessen Markenzeichen Bandana und Radlerhose wurde, von Millionen von Fans bei der Darbietung von Songs wie "Patience" oder "Used To Love Her" nichts weniger als in den Rang eines Rock'n'Roll-Gottes erhoben wurde. Zu den loyalen Anhängern von Axl, Slash, Duff, Izzy und Adler gehörten (neben dem Rezensenten in seinen Jugendjahren, der im Latein-Unterricht stets sein Stirnband abnehmen musste) augenscheinlich auch die schwedischen Glamourboys Mama Kin, deren Bandname bekanntlich einem Song der Toxic-Twins Tyler und Perry, den G N' R auf Lies coverten, entstammt. "Stole your Daddy's car and your Mummy's plastic credit-card" tönte einst Mr. Rose in "Move To The City". Mama Kin sind ein Stückchen weitergezogen und präsentieren uns im Oktober ihr in Sleaze Metal-Kreisen lang erwartetes Debut In The City, das außer den Singleauskoppelungen "Superman" und "In The City" noch acht weitere Kompositionen zu bieten hat, die allerdings weniger nach Knarren und Rosen klingen, dazu sind zu wenig Gitarren-Soli ins Liedgut eingebettet, sondern eher nach KISS, wie sie in der 80er-Ära, etwa auf Crazy Nights oder Hot In The Shade, unterwegs waren. Allen voran Sänger/Gitarrist Ward, dessen vokalische Coleur verdammt nahe an der eines um seine Kopfstimme beraubten Paul Stanley liegt.
Solche Referenzen sind ja schon mal nicht die allerschlechtesten und Sleaze-typische Waffen kommen im Midtempo-Opener "Badge And A Gun" nicht nur im Titel, vielmehr auch auch im 80er-Drumsound Jons und der Delay-geschwängerten Gitarren-Produktion Elias' zum Einsatz, wobei die Schweden schon ganz zu Anfang ihr Faible für catchy Hooklines unter Beweis stellen. Die Wahl des Titelsongs als zweite Single-Auskoppelung darf als stimmig bezeichnet werden, geht der mit artgerechten zweistimmigen Chören unterlegte Refrain doch ohne Umschweife ins Sleaze-affine Ohr, so dass der Track sich zumindest in den entsprechenden stockholmschen Clubs und Underground-Radiostationen zum Dauerbrenner entwickeln könnte. "You Belong To Me", das nicht im Entferntesten was mit der gleichnamigen Dylan-Nummer (im Original von Pee Wee King) zu tun hat, zitiert in seiner rifftechnischen Eingängigkeit, um nicht zu sagen Schlichtheit, dann und wann die Genre-Buddies Britny Fox, bevor Mama Kin zum Telefonhörer greifen, um "Mrs Operator" an die Strippe zu holen. Glamrocker scheinen im Allgemeinen eine besondere Beziehung zu den anonymen Damen am anderen Ende der Leitung zu haben, was die Tatsache unterstreicht, dass schon eine Generation vorher Hanoi Rocks' Michael Monroe in "First Timer" - "Please operator, please operator, This is the first time I'm with a woman." - deren Dienste in Anspruch nahm und Shameless, Alexx Michaels Allstar-Ansammlung, ebenfalls einen Song, der auf den Namen "Operator" hört im Repertoire haben.
Weiter geht's mit "Higher And Higher", das ein wenig flotter aus den Boxen tönt und mit einem anfänglichen Melodie-Solo, sowie einem (eigentlich für Mama Kin fast obligatorischen) Mitsing-Chorus aufwartet. "Too Much" unterscheidet sich insofern vom bisherigen Rest der Scheibe, als dass der Sound der Schweden für diesen Track ein Stück weit leppardisiert wurde und so das typische High'N'Dry-Flair mit viel Chören, ruhiger Strophe und krachigem Refrain entsteht. In "Fortune And Fame" findet sich in der Folge die erste schwächere Nummer, vor allem da die Hooks in diesem Fall lang nicht so ausgearbeitet wirken wie im zuvor Gehörten, was jedoch "Superman", das sich anfänglich bei "For Those About To Rock" bedient, vergessen zu machen vermag. Der Good Time-Sunset Strip-Rocker "You" und das In The City stilecht zum Abschluss geleitende "Champagne, Chicks & Rock n' Roll" bieten zum Ende nochmal Sleaze, wie er zwar schon vor 20 Jahren zelebriert wurde, wie er aber auch die für diese Spielart härterer Mucke düsteren Grunge-Jahre überlebte und mit Bands wie Mama Kin, Crash Diet, den Crazy Lixx, Panzer Princess oder Danger in heutiger Zeit sein Comeback feiert.
Auch den Sleazer dürfte ein Schuss Kritik weiterbringen und so muss angeführt werden, dass der Sound auf In The City an diversen Stellen ein wenig zu glatt poliert daherkommt, so dass der nötige Schorf und Straßendreck auf ein Minimum reduziert wurde. Außerdem darf auch in diesem Genre ab und zu das Gaspedal durchgetreten werden, wozu sich Mama Kin lediglich im letzten Track des Albums verleiten lassen. Nichtsdestotrotz legt die Combo hier ein exzellentes Debut vor, das in seiner Gänze Laune auf mehr macht und jederzeit den Hollywood-Charme der 80er versprüht. So gehen Mama Kin keineswegs "One In A Million"-like, im Gros der kontinuierlich aus dem Boden sprießenden Glambands unter, sondern stechen auf angenehme Art und Weise hervor. Dieses Album darf gekauft werden!

Fuxx

5 von 6 Punkten

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