Review
Eisheilig - Imperium

Im Gegensatz zum letzten Album Auf Dem Weg In Deine Welt ist das neue Album der Bochumer Eisheilig deutlich unterschiedlich ausgefallen. Zwar heißt die Grundzutat nach wie vor Gothic Metal, doch ist das neue Album deutlich elektronischer ausgerichtet und vor allem viel düsterer ausgefallen.
Gleich beim ersten Durchlauf fällt auf, dass sich Sänger Dennis Mikus auf Imperium nur noch auf Sprechgesang beruft, was nicht zuletzt an der düsteren Ausrichtung des Albums "schuld" ist. Der Opener "Imperium Der Schande" ist in moderatem Midtempo gehalten und mit kleineren elektronischen Spielereien im Hintergrund versehen. "Lauft" pendelt zwischen unterem und gehobenen Midtempo, untermalt von orchestralen Parts, während das flotte "Tanzt Das Kapital" eher einen orientalischen Touch verliehen bekommt. "Erben Der Erde" ist eher ruhig gehalten, auch wenn die eingesetzten Gitarren doch ordentlich braten. Beim Refrain weicht Dennis vom Sprechgesang etwas ab, was dem Song klar gut tut und die Melancholie, die verbreitet wird, nur noch unterstreicht. "Krieg Dieses Planeten" fängt sehr beschwingt an, schraubt dann aber das Tempo nach unten und stampft sich durch seine Spielzeit. Etwas EBM-lastig geht es bei "Zeitgeist" zu, bevor "Blut Der Wölfe" wieder mit knackigeren Gitarren versehen ist. Mit Glockenspiel hinterlegt rockt sich der Song im Midtempo durch die heimische Anlage. Der einzige englischsprachige Song "Now We Leave" beschließt das Album. Ein ruhiger Rausschmeißer, der gänzlich ohne Gitarren auskommt. Dafür wurden den Keys und den Drums eine zentrale Rolle zugeordnet.
Die Düsternis, die Imperium inne wohnt, steht Eisheilig gut zu Gesicht. Nur schade, dass vom Sprechgesang kaum abgewichen wird, denn dadurch wirken die Songs zu gleichförmig und Akzente, wie sie zum Beispiel bei "Erben Der Erde" gesetzt werden, sind leider Mangelware. Freunde von Eisbrecher & Co. können hier mal das ein oder andere Ohr riskieren.