Review
Firebird - Grand Union
Es ist ja nichts Neues, dass Musiker, die hauptberuflich eine eher härtere Gangart verfolgen, auch noch ein Nebenprojekt am Start haben, bei dem sie gänzlich andere Pfade beschreiten. Auch Bill Steer, seines Zeichens Gitarrist bei Carcass und vorübergehend auch mal bei Napalm Death, hat so ein Projekt, nennt seinen zweiten Zögling Firebird und bring mit diesem nun schon das dritte Langeisen an den Start.
Wie die beiden Vorgänger ist auch Grand Union als Hommage an die Rockmusik der 70er Jahre zu verstehen. Jedoch verwehren sich die Musikanten dagegen, Teil einer gewissen Retro-Welle zu sein. Schließlich hat man ja schon vor Airbourne und Konsorten diese Musik für sich entdeckt. Das freut uns auch alle für Herrn Steer, aber letztendlich kommt es darauf überhaupt nicht an, sondern ob das Endergebnis brauchbar ist oder nicht.
Grand Union enthält zwölf Kompositionen, darunter drei Cover-Versionen von James Taylor, Duster Bennet und Ida Cox, in der Schnittmenge aus klassischem Hardrock, Blues und Jazz. Da man sich an den 70ern orientiert, dürfen in dieser Mixtur natürlich auch Hammondorgel und Mundharmonika nicht fehlen. Die Zutaten stimmen und auch handwerklich ist alles im grünen Bereich, dennoch will das fertige Gericht nicht so recht überzeugen. Zu unspektakulär ist das Songwriting, dem Gesang fehlt es an Charisma und der ganzen Angelegenheit am nötigen Drive. Das Cover-Artwork, das im Grunde genommen gar keines ist, erhärtet noch den Verdacht eines uninspirierten Schnellschusses. Da bleibt man lieber bei den 30 Jahre alten Originalen.