Review
Holy Blood - The Patriot
VÖ: 31. Oktober 2008
Zeit: 43:07
Label: Bombworks Records
Homepage: www.holyblood.metal-forever.com
Meine Fresse! Was für ein Mist heutzutage nicht alles als Musik bezeichnet wird. Ein gutes Beispiel für die Wahrnehmungsdiskrepanz zwischen Musikern und potentiellen Konsumenten liefern die Ukrainer Holy Blood dieser Tage mit ihrem Drittling The Patriot ab. Beim Versuch mit ihren Pagan- und Viking-Kompositionen im Fahrwasser der Szenegrößen Finntroll, Equilibrium oder Ensiferum auch ein Stück vom Kuchen zu erhaschen, saufen sie in meinen Augen und vor allem Ohren kläglich ab. Das Songwriting erweist sich als unkreativ und ist ebenso uninspiriert wie der Gesangmix aus Scream, Growls und tollwütigem Gekeife. Dazu veranstalten die Instrumente ein wildes Duell um die Vorherrschaft - mit dem Effekt, dass in dem daraus resultierenden Durcheinander einzelne Instrumente nicht mehr vernehmbar sind und auch eventuell vorhandene Songstrukturen unauffindbar verloren gehen. Minimal besser wird das Gebräu, wenn die Osteuropäer den Folkanteil in die Höhe schrauben und diese Melodien über die Leadgitarre produzieren. Sobald aber das Keyboard mit seinem dünnen und fiepsigen Klang diese Aufgabe übernimmt oder gar auf die gute alte Blockflöte zurückgegriffen wird, gehen im übertragenen Sinne die Lichter aus - sofern sie bei dem Misch aus wildem Geboller, nervigen Riffs und Keyboardgedudel ohne Ziel überhaupt noch an sind. Wenn man nach dem vielzitierten Spruch zum dritten Album einer Band geht, kann ich nur sagen: Break It! Bitte!
JR