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Various Artists - Opera Metal Vol. 2

Various Artists - Opera Metal Vol. 2
Stil: -1
VÖ: 10. Oktober 2008
Zeit: 70:50
Label: zyx Music

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Kompilationen haben immer den Geschmack des Trends an sich. Man erkennt eine Welle, wirft was zusammen und hofft dann, dass die Menge dann einen Blick draufwirft. Best Of Bundesliga, sozusagen.

Im Bereich des Bombast zeigt sich darüber hinaus - wie an der Börse - das prozyklische Verhalten der Marktteilnehmer: die große Sause ist eigentlich schon durch, natürlich gibt es noch einzelne Spitzen (Nightwish natürlich auf Nummero 1 in den Scharts), aber die große Euphorie ist verflogen. Dennoch wirft das quirlige Label ZYX nun schon die zweite Ausgabe des farbigen Bilderbogens mit dem launigen Namen Opera Metal auf uns hin.

Beginnen wir beim Cover: bester Paintbrush-Kitsch, der auf keiner Proll-Motorhaube fehlen darf (Hey, das ist ein früher Royo! - Kara). Inhalt: ein feiner Überblick über die einzelnen Akteure der Richtung, wenn auch teilweise einige Eigenheiten zu vermelden sind.

Das Auftrakttrio Heavenly (in fescher Sonata Arctica-Manier), Theatre Of Tragedy (auf Deutsch!) und Leaves' Eyes (Liv Kristine wieder mal mit eher dünnem Stimmchen) schießen mit ihren Beiträgen den Vogel nicht gerade ab: vernünftige Kost für Freunde des Themas. Den ersten Glanzpunkt setzen die allgegenwärtigen Nightwish mit dem vielen wohl sattsam bekannten "Bye Bye Beautiful" vom Platinlangeisen Dark Passion Play. Danach komme die Hesse: Tobi Sammet bringt den Gassenahauer "Lost In Space" seines Avantasia-Projektes, für den er ja an manchen Orten für zu viel Kommerzialität gescholten wurde. Nun, uns gefällts. Weiter im Text mit dem zweifelsohne hervorragenden "Nymphetamine" von Dani und seinen Freunden. Aber hier muss die Frage erlaubt sein: warum einen doch schon durchaus betagten Track auf einer aktuellen Kompilation?

Apocalyptica dürfen mit "No Education" illustrieren, dass Opera und Metal auch von der Instrumentierung her bestens zusammenpassen, aber das Highlight der Scheibe liefert dann der betagteste Song überhaupt: mit einer wunderbar akustisch/orchestralen Fassung des alten Reißers "I Rule The Ruins" liefert Doro den Beweis, dass gute Arrangements und hervorragendes Songwriting zeitlos sind und vor allem in neuer Inszenierung die alten Qualitäten in neuem Licht erscheinen. Großer Repeat-Faktor!

Katra präsentieren wie auf ihrem Longplayer weitgehend zurückgemischten Gesang und einen sauberen Ralph Siegel-Refraing, während die Österreicher Visions Of Atlantis mit "At The Back Of Beyond" einen durchaus beachtlichten Kracher bringen. Fehlanzeige gibt's dagegen für Darkwell und "Fate Prisoner": wo habt ihr denn das her, Freunde?

Jetzt schlägt auch erstmals die Stunde der Schwarzheimer: Hollenthon wandeln mit "On The Wings Of A Dove" auf Cradle-Pfaden. Die Holländer Epica schmeißen bei "Menace Of Vanity" überraschend ruppig ordentliches Drum-Gebolze in die Runde, bevor Delain mit "The Gathering" ganz im Stile ihrer Landsleute (dessen Brudern sie ja kennen) Within Temptation großes Bombast-Gothic-Kino vorführen. Klasse Song!

Ganz finster wird's dann in der Seele bei Dimmu Borgir, die mit "Eradication Instincts Defined" ihre bewährte Mischung aus Düsterballerei und finsterer Symphonik an den Start schicken. "Skogens Lengsel" von Midnattsol macht einen würdigen Abschluss in feiner Fronffrau-Manier.

So, und jetzt die Einschätzung? Positiv zu vermelden ist, dass ein breites Spektrum geboten wird, bei dem genreübergreifend verschiedene Spielarten zu erleben sind: Trällerlilifee-Fans (Epica, Delain) kommen ebenso auf ihre Kosten wie Schwarzwurzler (Dimmu) und Nostalgiker (Doro). Weniger gut gefällt, dass maßgebliche Branchenführer nicht auftauchen (Within Temptation? After Forever? Hallo?). Und die Tatsache, dass ein über 20 Jahre alter Song so hervorsticht (Doro), sagt auch nicht gerade Schmeichelhaftes über die aktuellen Komponistenkünste.

Holgi

4 von 6 Punkten

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