Review
Zeraphine - Still

Still stellt bereits das vierte Album der deutschen Zeraphine dar. Die fünf Berliner kommen aus dem Gothic Rock und mischen diesen Stil mit Alternative-Sounds, was bedeutet, dass Gesang und Gitarren schon mal verzerrt werden oder elektronische Samples Verwendung finden. Eines der Markenzeichen klassischen Gothic Rocks, das Keyboard, fehlt - bis auf die schon erwähnten elektronischen Einspielungen und den ein oder anderen Klavier-Teil. Die Songs werden beherrscht von den Gitarren und der rauen Stimme von Sven Friedrich.
Besonders an Zeraphine ist, dass sie sich nicht auf eine Sprache festlegen lassen. Sieben deutsch- und fünf englischsprachige Stücke finden sich auf Still. Allerdings ist das relativ egal, da sich die Svens Intonation des Deutschen so ziemlich anhört wie die des Englischen. Sven pflegt einen lakonisch-coolen Gesangsstil, der zwar sehr viel Entspannung transportiert, auf die Dauer jedoch etwas eintönig wirkt. Ville Valo singt im Grunde ähnlich, variiert aber viel mehr. Die Aussage über die Eintönigkeit gilt leider ebenfalls für die Songs an sich. Es wird zwar ab und zu schon die Geschwindigkeit gewechselt, aber nicht so sehr, dass es dem Hörer groß auffällt, wenn er sich nicht stark auf die Scheibe konzentriert. Das führt beim Anhören schon mal zum Vorbeirauschen des Albums.
Es sind durchaus schöne Momente enthalten auf diesem Album. Der melancholische Refrain von "Nichts Aus Liebe" gefällt mir beispielsweise sehr gut. Allerdings sind die Teile von Still, an die man sich auch nach mehrmaligem Hören noch erinnern kann, sehr spärlich gesät.
Ganz nette Scheibe, die in dieser Ausprägung mal nett nebenher läuft, aber niemanden vom Hocker reißt.
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