Review
Jon Oliva's Pain - Global Warning
Wer mit einer Band wie Savatage Jahrhundertalben veröffentlicht hat und auch mit seiner Solo-Band weit über dem Durchschnitt schwebt, auf dem lastet unweigerlich ein gewisser Druck und die Erwartungshaltung seitens der Fans ist mal eben nicht klein. Aber Jon Oliva ist Vollblutmusiker, der gezeigt hat, was in ihm steckt und der auch auf seinem neuesten Output zeigt, was er kompositorisch noch auf der Pfanne hat, auch wenn ich mit Bedauern feststellen muss, dass Global Warning nicht an den Vorgänger Maniacal Renderings herankommt.
Die Beatles-Einflüsse des Vorgänger sind etwas in den Hintergrund getreten, die Vorliebe Jons für Queen dagegen wurde stärker betont und dennoch sind die Songs allesamt typisch Jon Oliva. Der Härtegrad auf Global Warning wurde vergleichsweise niedrig gehalten, wer also auf den brachialen Heavy Metal des Vorgängers wartet, der muss sich vorsehen. Sicherlich gibt es hier auch einige härtere Tracks, insgesamt herrscht aber ein entspanntes und balladeskes Ambiente vor. Während aber die härteren Tracks überwiegend sehr stark sind, schleichen sich bei den ruhigen Sachen hin und wieder ein paar Längen ein.
Das alles ist aber kein Grund, sich Global Warning nicht anzutun. Jon Oliva-Fans können sich das Album ohne Wenn und Aber ins Regal stellen, bevorzugt natürlich öfter in den Player schieben, angehende Fans werden definitiv auch nicht enttäuscht, doch wer kleinere Zweifel hegt, der möge "Open Your Eyes", "The Ride", das mit verzerrtem Gesang ausgestattete "Master" oder das grandiose "Stories" antesten und sich von diesen Songs überzeugen lassen!