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Ted Nugent - Love Grenade

Ted Nugent - Love Grenade
Stil: Hard Rock
VÖ: 05. Oktober 2007
Zeit: 65:31
Label: Edel Records
Homepage: www.tednugent.com

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Das ist mal was fürs Geschichtsbuch: mit Love Grenade legt The Nuge sein erstes Studioalbum seit fünf Jahren vor - der Typ geht mittlerweile auf die 60 zu und wird 2007 sein 6000. Konzert geben. Hut ab vor dieser Historie, die in den 60er Jahren mit den Amboy Dukes begann, dann mit der Ted Nugent Band und den Damn Yankees weiterging und jetzt einfach unter eigenem Namen läuft. Im Laufe dieser Karriere hat der Mann einige Stücke gebracht, die man durchaus als Klassiker bezeichnen darf, so etwas das rauchige "Cat Scratch Fever". Also helle Freude und ran an die Nugetten? Erst einmal innegehalten. Denn Ted Nugent ist so etwas wie der Zlatko Trpkovski (ja so war der volle Name) des Hard Rock. Ein Prolet, der sein Proletentum aktiv zur Schau stellt, um eine ähnlich gelagerte Zielgruppe anzusprechen und sich dort als Vertreter des einfachen Mannes hinzustellen. Was bei Mister Z. aber harmlose Hirnlosigkeit war, ist bei "Uncle Ted", wie er sich nennt, aber politisch eingefärbt: Nugent sieht sich als Wächter amerikanischer Werte, feiert sich als Patriot und beglückt uns auch in den Liner Notes zu dieser Scheibe wieder mit seinen Parolen: clean leben, die USA preisen, andere Länder bekehren, auch wenn die das gar nicht wollen, und durchaus stolz drauf sein, als Hardliner verschrien zu sein. Und nebenbei ist er natürlich Waffennarr und Jagdfan (riskiert mal einen Blick auf die Website - unglaublich). Wie dezent der Meister ist, zeigen schon das Cover und die Sleeve-Fotos der CD - am Schlimmsten ist wohl der kleine Junge, der grinsend neben einer Handgranate steht. Daneben geht das infantile Titelbild ja schon fast unter. Was soll das? In der Metalszene machte Nugent sich nicht gerade Freunde, als er über Dimebag Darrell abfällige Worte fand, da dieser so ungefähr das genaue Gegenteil des straighten All American Boy Nugent war. OK, genug davon, das kann man gutheißen oder nicht, seine Haltung soll er haben, wie steht's mit dem Sound, ist die Frage.

Der ist, wie immer bei Nuge, eine räudige Mischung aus Blues, Rock und Hard Rock, der extrem groovig und heftig daherkommt. In guten Momenten, wie etwa beim Titeltrack "Love Grenade" und auch bei "Still Raising Hell" oder "Girl Scout Cookies", funktioniert das und macht Spaß, wenn man für sinnfreies Entertainment in der Stimmung ist. Dann gibt es aber leider immer mehr nervige und ärgerliche Nummern wie das krude daherpolternde "Funk U" (Message: Bildung ist doof, braucht kein Mensch - Zlatko eben) oder "Geronimo & Me". Mit "Journey To The Center Of The Mind" gibt es ein Selbst-Cover von den Amboy Dukes (interessant aufgrund der 60er-Vibes), aber dann geht es in gepflegter Eintönigkeit immer mehr den Bach runter. Einzige lobenswerte Ausnahme bildet hier das balladeske "Spirit Of The Buffalo", das mit jeder Menge Feeling glänzt (übrigens, Ted: All American und dann noch Blutsbruder der Indianer, das passt irgendwie nicht - die Indianer waren zuerst da, und dann war da was...).
Die beiden Bonus-Tracks bringen Live-Versionen von "Still Raising Hell" und dem alten Gassenhauer "Cat Scratch Fever", dies allerdings in relativ katastrophaler Sound-Qualität, die an ein Bootleg erinnert.

Braucht man das alles? Wenn einem die Einstellung des Herren wurscht ist, findet man ein paar spaßige, aber auch viele öde Songs. Wenn man die Texte einigermaßen versteht oder die Bilder betrachtet, wird das Ganze allerdings schnell ärgerlich. Es sei denn, man fand auch Zlatko gut.

Holgi

2 von 6 Punkten

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