Review

With Passion. Betrachtet man den Bandnamen für sich allein, nehmen wohl viele reißaus, denn dahinter könnte sich eine dieser unsäglichen Gothic-Trällerina-Bands verstecken. Alternativ käme wohl auch eine Rock- oder Metal-Band in Frage, vielleicht oder gerade mit progressiver Ausrichtung. Und damit läge man mal gar nicht so falsch, denn eins sind With Passion: progressiv bis zum Abwinken.

With Passion. Der Name ist Programm, denn mit Hingabe gehen die Jungs aus Sacramento definitiv zu Werke, wobei sie einen wüsten Mix aus Death und melodischem Progressive Metal fabrizieren, der wohl, abgesehen vom drögen Sänger, die Fähigkeiten der einzelnen Bandmitglieder hervorheben soll. Blöd nur, dass das Quintett dabei vergessen hat, richtige Songs zu schreiben, denn für mich klingt What We See When We Shut Our Eyes wie eine künstliche Aneinanderreihung frickeliger Riffs und Melodien, die ohne Zusammenhang und mit der Absicht, möglichst progressiv zu klingen, auf Plastik gebannt wurden. Kein Riff und keine Melodie hat auch nur ansatzweise die Möglichkeit, beim Hörer einen bleibenden Eindruch zu hinterlassen, denn kaum hat man etwas Interessantes entdeckt, schon schlagen With Passion einen 180-Grad-Haken und zocken in eine völlig andere Richtung weiter.
Zusammen mit dem erwähnten "hochabwechslungsreichen" und "extrem ausdruckstarken" Gebrüll und dem monumental miesen Schlagzeugsound und -spiel, ist What We See When We Shut Our Eyes in meinen Augen (und Ohren) die reinste Rohstoffverschwendung.

Lord Obirah

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