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Fluttr Effect - Marking Time

Fluttr Effect - Marking Time
Stil: Progressive Art Pop Rock
VÖ: 17. November 2006
Zeit: 62:57
Label: Just For Kicks Music
Homepage: www.fluttreffect.com

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Wie fängt man eine Rezension zu einem Album an, das man nach dem ersten Anhören in keiner Schublade konkret einordnen kann und volle Aufmerksamkeit des Hörers braucht? Wie wäre es denn z.B. mit dem Bandnamen: Fluttr Effect heißen die zwei Jungs und die drei Mädels, die aus Boston kommen und mit Marking Time das mittlerweile schon dritte Album veröffentlichen. Zur Begriffsklärung kann nicht viel gesagt werden, "to flutter" heißt jedenfalls flattern. Grob übersetzt also der Flattereffekt.

Wenn man das so stehen lässt, dann kann das auch bedenkenlos auf die Musik übertragen werden. Innerhalb etwas mehr als einer Stunde wird eine schier unglaubliche Bandbreite der Musikrichtungen abgedeckt, in Farben ausgedrückt wäre das wohl ein nie endendes Feuerwerk. Alternative Klänge wandeln sich auf einmal zu jazzigen Passagen, die dann wiederum im Metal münden und schließlich mit leichtfüßigen Popklängen untermalt werden. Nachzuhören im vierminütigen Opener "Like This". Bei "Talk To Me" werden Folkklänge mit Art Rock a la Spock's Beard bzw. alten Genesis gemischt. Aber das ist ja noch lange nicht alles, Hard Rock, Punk, Gothic Rock, Trip Hop, Klassik und Soundspielereien werden zusammen mit bereits oben genannten Genres in einen Topf geworfen, umgerührt und zu weiteren zehn Songs verwurstet, die an Abwechslungsreichtum wohl kaum zu überbieten sind. Dazu kommt die etwas an Tori Amos und Kate Bush erinnernde, aber dennoch eigenständige Stimme von Lead Sängerin Kara Trott (die es in "Lucky Glove" noch dazu schafft nach Gwen Stefani zu klingen...). Unglaublich aber wahr ist es auch, dass auf keinem der zwölf Lieder ein Keyboard geschweige denn ein Bass zu hören ist. Aber dafür hat man ja Vessela Stoyanova, die ein Marimba Lumina (elektronisches Midi-Instrument), Vibes und eine Melodica spielt. Für die Cello Klänge und den Background Gesang ist Valerie Thompson zuständig, J. Marchionna für das Schlagzeug, sowie Troy Kidwell für die Gitarren. Trotz dieser wahrhaft unglaublichen Zusammenstellung ist die Produktion wirklich gut gehalten, wenn auch nicht konsequent über die Gesamtspieldauer durchgezogen. Hin und wieder scheppert es zu sehr, aber vielleicht muss das auch so sein...

Wie dem auch sei, Marking Time kann man nirgends einordnen und das ist auch gut so. Somit können sich in den Käuferriegen ProgFans, die mal wieder Abwechslung suchen oder vielleicht auch Pop Fans, die ihren Anspruch höher setzen wollen, wieder finden. Engstirnigen Musikfans ist Fluttr Effect wohl entweder zu anstrengend und/oder zu lang(weilig). Sehr mutiges Unterfangen, das die fünf AmerikanerInnen hier abliefern, aber belohnt werden muss es trotzdem. Die Entdeckungsreise auf diesem Album wird nämlich nicht so schnell zu Ende gehen.

Andi

5 von 6 Punkten

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