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Pharaoh - The Longest Night

Pharaoh - The Longest Night
Stil: Power Metal
VÖ: 06. März 2006
Zeit: 53:06
Label: Cruz Del Sur Music
Homepage: www.solarflight.net

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Was war ich vom Gesang auf The Fragile Art Of Existence des Death Nebenprojektes Control Denied enttäuscht als ich jene Scheibe zum ersten Mal gehört habe. Nach mehreren Durchläufen allerdings hat sich gerade der Gesang von Tim Aymar als vielseitig, markant und ausdrucksstark entpuppt, der dem Album ganz klar seinen Stempel aufdrückt. Im Nachhinein muss ich sagen: die Scheibe und der Gesang sind einfach genial!

Genau dieser Tim Aymar singt seit einigen Jahren bei Pharaoh, einer Band, die gegründet wurde, um zu beweisen, dass Heavy Metal alles andere als tot ist. Dementsprechend ist auch die musikalische Ausrichtung, klassischer US-Metal mit Ausflügen Richtung NWoBHM inklusive der typischen Twin-Gitarren und dezentem progressivem Einschlag.
Leicht progressiv ist der Einstieg in The Longest Night mit dem Opener "Sunrise", der trotz kompetenter Umsetzung und dem erwähnten markanten Gesang nicht so recht zünden will. Bei "I Am The Hammer" kommen die NWoBHM Einflüsse zum Tragen, allerdings kann auch dieses Lied nicht ganz so sehr mitreißen. Ruhigere Töne und dieses Mal auch überzeugend präsentiert anschließend "In The Violent Fire", bei dem Tim auch bei gefühlvollen Passagen zeigt, was er drauf hat.
Der absolute Hit des Albums ist aber "By The Night Sky", ein mächtiger Mid-Tempo-Song mit überragendem Refrain. Zwar beginnt der Track etwas unspektakulär, er steigert sich aber immer mehr um in einem phänomenal eingängigen Ohrwurmrefrain zu münden, den man auf Anhieb mitsingen kann. Hier hat sich Tim absolut geile Gesangsmelodien einfallen lassen. Killer!
"Endlessly" glänzt schließlich mit vielen schnellen Läufen, bei denen Gitarrist Matt Johnsen zeigen kann, was er drauf hat. Auch hier gibt es wieder einen tollen Refrain, der von mehrstimmigem Gesang getragen wird. Beim Titeltrack kommen wider verstärkt britische Einflüsse in's Spiel, während bei "Fighting" in den Strophen ein typisches Galoppelriff aufgefahren wird. Zwar kann der Gesang auch hier grundsätzlich überzeugen, aber insgesamt ist "Fighting" der uninspirierteste und schwächste Song auf The Longest Night, der deutlich vom restlichen Material abfällt. Dagegen ist das progressivere und melodische "Like A Ghost" wieder ein Treffer. Auch das von Twingitarren dominierte "Up The Gates" ist ein ziemlicher Killersong, während das abschließende Instrumentalstück "Never Run" zwar ganz nett, aber letztendlich überflüssige Spielerei ist.

Unter'm Strich bleibt also ein an sich respektabler Zweitling. Wenn man den etwas zähen Einstieg erstmal verdaut hat, entwickelt sich The Longest Night zu einem richtig starken Album, auch wenn ich "Fighting" und "Never Run" als Ausschussware betrachte. Aber wozu gibt es schließlich die Skiptaste? Handwerklich und produktionstechnisch ist die Scheibe topp, vom gesanglichen aus gesehen Weltklasse. Wer sich an traditionellem Heavy Metal erfreut, wird mit The Longest Night sicherlich nicht viel falsch machen.

Lord Obirah

4 von 6 Punkten

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