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Faust Again - Hope Against Hope

Faust Again - Hope Against Hope
Stil: Metalcore
VÖ: 24. Februar 2006
Zeit: 34:06
Label: Circulation Records
Homepage: www.faustagain.com

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Wieder einmal stellt sich eine polnische Metalcore-Band vor, die bereits im Promobericht als Innovation dargestellt wird. Na ja, mal gucken, ob es das wirklich ist.
Das Album wurde im Sommer letzten Jahres zusammen mit dem Produzenten von Heaven Shall Burn, Patrick W. Engel aufgenommen und dementsprechende Inspirationen sind daher auch zu erwarten.

Der Aufmacher des Albums "To Dwell On Thougths Of You" fällt schon recht positiv auf. Das Intro gestaltet sich in einer Mid-Tempo-lastigen Aufmachung recht schlicht. Allerdings wird die ruhige Atmosphäre ziemlich bald von knüppelharten Klängen durchbrochen. Eine sehr originelle Dynamik baut sich während dem Verlauf des Songs auf, als harte und rhythmische Sounds durch weiche Ströme untermalt werden. Auch gesanglich passt sich der Sound an die neue Situation recht gut an, wodurch eine gewisse harmonische Struktur gebildet wird.
Insgesamt ist diese Songstruktur auch bei den anderen Titeln zu finden. Anfänglich wird der Zuhörer auf sanfte Weise begleitend in den neuen Song übergeleitet, worauf dann auch ziemlich zügig die ganze Wucht abgeladen wird. Dabei erweisen sich aber etliche technische Spielereien und Raffinessen als durchaus lohnenswert und ideal, um jedem Song eine gewisse musikalische Abwechslung zu geben. Ebenfalls fallen einige sehr harmonische und Soli und ruhigere Parts auf, die somit dem Ganzen eine eindrucksvolle Balance geben.

Metalcore wird manchmal als etwas langweilig und als weniger innovativ bezeichnet, doch das trifft auf dieses Werk nicht ganz zu. Technisch bietet das gesamte Album durchaus sehr viel Versprechendes. Sowohl seitens der Produktion, wie auch durch die gesamte Aufmachung und Struktur der einzelnen Songs wirkt das Album durchaus erwachsen, was nicht zuletzt auch an den teilweise sehr gelungen Soli liegt.
Allerdings wirkt die Scheibe als Ganzes teilweise etwas monoton. Das allerdings ist im Wesentlichen dem Sänger zuzuschreiben, der seine Stimme weitgehend auf der gleichen Ebene belässt und sich leider zu wenig flexibel erweist. Dass er das Talent dazu hat, zeigt sich im Verlauf des Albums an vielen Stellen. Am eindrucksvollsten zeigt sich der Sänger in "The Longest Festering Wound". Zwar bietet der Song ebenfalls eine ziemliche Wucht, allerdings wird, wie auch bei den anderen Songs, diese geballte Ladung an Kraft durch einen sehr harmonischen Zwischenteil durchbrochen, bei dem sogar klare Vocals und Gitarren verwendet werden. Ebenso steigt der Sänger auch kurzzeitig auf Sprechgesang über, was im Grunde für den Metalcore ziemlich untypisch ist. Allerdings passt dieses Gefüge perfekt zum betreffenden Song.

Übrigens, das Album ist eigentlich in zwei Teile aufgeteilt. Zur Mitte des Albums befindet sich noch ein kleiner, verspielter Zwischenpart, der scheinbar etwas zum Träumen anregen soll, wie es die Band beschreibt. Ob es letztendlich zutrifft, soll jeder selber ausprobieren. Bei mir hat es auf jeden Fall nicht ganz hingehauen ;).
Die Schlusssequenz des Albums ist etwas differenzierter zu betrachten. Dabei handelt es sich um einen klassischen, akustischen Song, der dementsprechend mit klaren Vocals untermalt ist. Nur, während das restliche Album durchaus solide erscheint, ist es etwas fragwürdig, ob die Klänge wirklich passen. Der Sänger betont teilweise ganze Sätze ziemlich schräg und teilweise falsch, so dass dies einen etwas undurchwachsenen Eindruck erweckt. Allerdings scheint es so, als handle es sich hier um einen zusätzlichen Bonustrack, da dieser nicht offiziell aufgeführt wird.

Somit fällt das Fazit letztendlich auch ziemlich schwer.
Einerseits handelt es sich hier durchaus um eine viel versprechende und interessante CD, anderseits wirkt sie etwas undifferenziert. Was mir persönlich weniger behagte, war die teilweise ziemliche Monotonie des Sängers. Dadurch wird leider eine Menge des Potenzials verschenkt.
Insofern ist es nicht ganz die Innovation, für die sie angepriesen werden.

Mark

3 von 6 Punkten

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