Review
Necrotic Flesh - Postmortem Pleasures
Einen Innovationspreis wird der Erstling von Necrotic Flesh kaum gewinnen, erinnert der Sound der CD doch stark an die Anfangszeiten von Cannibal Corpse. Moderne Einflüsse werden auf der Scheibe elegant vermieden, was aber dem Album nur bedingt schadet.
Das "leckere" Gore-Cover stimmt den Hörer schon mal richtig auf die harte Musik der Jungs ein, klassischer doomiger Death Metal der amerikanischen Schule, der herrlich altmodisch und rotzig präsentiert wird. Vom Tempo her bewegt man sich vorwiegend in langsameren Gefilden, besonders die tief gestimmten, brutalen Gitarren verschaffen den Liedern ein gewaltiges Plus an Atmosphäre.
Problematisch zeigt sich jedoch im weiteren Hörverlauf dass die Band zwar das Tempo der Songs an sich gerne variiert, einige Riffs aber doch den Eindruck der Gleichförmigkeit erwecken. Die tiefen Growls von Sänger Jürgen passen nicht nur perfekt zu den Liedern, sondern verleihen ihnen auch ein spezielles Flair, was nicht jedem Angehörigen seiner Zunft ohne weiteres gelingt.
Trotzdem bleibt die Scheibe irgendwie ein Beispiel für verpasste Möglichkeiten. Nicht nur die recht knappe Spielzeit lässt einen die Stirn runzeln (was aber durch den fairen Preis von 8 € wieder relativiert wird). Mit mehr Variation in der Umsetzung sowie den Einsatz einiger modernerer Elemente hätte man sicher noch das ein oder andere I-Tüpfelchen setzen können.
Alles in allem erweist sich Postmortem Pleasures als ein beachtliches Debut, welches das Potential der Band als Musiker und Songwriter zeigt, der Teufel steckt mehr oder weniger im Detail.
So wird die CD in der vorliegenden Form nur Death Metal Nostalgiker zufrieden stellen können, man darf dennoch gespannt sein, was die Band als Nächstes veröffentlichen wird.
Robert
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