Review
Flotsam And Jetsam - Dreams Of Death
VÖ: 19. August 2005
Zeit: 47:37
Label: Crash Music
Homepage: www.flotsam-and-jetsam.com
Kann hier jemand mit dem Begriff Fahrstuhlmusik was anfangen? Das ist die Musik, die in Fahrstühlen von Kaufhäusern gespielt wird, damit es nicht ganz still in der Kabine ist und die man nach ca. zwei Sekunden, nachdem man ausgestiegen ist, wieder vergessen hat.
Die neue Flotsam And Jetsam ist Fahrstuhlmusik. Auch hier macht sich dieses Syndrom bemerkbar. Kaum ist ein Song aus, fragt man sich, was zum Teufel man da gerade gehört hat. Umso schmerzlicher ist es, wenn man bedenkt, dass eben diese Band mit ihrem Debut 1986 Doomsday For The Deceiver und dem darauffolgenden No Place For Disgrace (1988) in der damaligen Thrash Szene für Aufsehen gesorgt haben. Doch davon ist mit dem aktuellen Werk nicht wirklich viel übrig geblieben, mit dem man sich satte vier Jahre seit My God zeit gelassen hat.
Zugegeben, das Anfangsriff des Openers "Straight To Hell" geht zwar ordentlich nach vorne los, aber wenn Eric A.K. mit seinen Vocals einsetzt, wird sofort tempomäßig auf die Bremse gedrückt, was den guten Eindruck gleich zunichte macht. Irgendwie klingt Eric wenig aggressiv, wie es sich eigentlich für eine Thrash Combo gehören sollte. Wenn man die Mucke eigentlich noch als Thrash bezeichnen kann, leicht progressiv angehauchter "normal" Metal trifft es eigentlich eher. Aber auch unter diesem Gesichtspunkt klingen die Vocals eher melancholisch-gelangweilt als powervoll. Zudem sind einige der Songs ("Bleed", "Bathing In Red", "Nascentes Morimar") sehr ruhig-gemäßigt gehalten, was den Hörgenuss nicht wirklich fördert.
Das abschließende "Out Of Mind" versucht zwar, das Ruder mit aggressivem Riffing noch mal rum zu reißen, dies gelingt aber nur mit mäßigem Erfolg. Auch verstehe ich nicht, warum ein Hidden Track auch gleich noch angekündigt wird (entweder man packt das Stück regulär auf die CD oder man überrascht den Hörer), ist aber weniger tragisch, weil es sich eigentlich nicht um einen wirklichen Song als vielmehr um eine Art Jam-Session handelt.
Einziger Lichtblick bleibt der Song "Childhood Hero", der langsam beginnend den Hörer durchaus fesseln kann und sich stetig zum melodischen Refrain und markantem Riffing steigert. Auch klingen hier als einzige Ausnahme die Vocals endlich mal nach Eiern und nicht nach Valium.
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