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Corvus Corax - Cantus Buranus

Corvus Corax - Cantus Buranus
Stil: Mittelalter Rock
VÖ: 08. August 2005
Zeit: 55:51
Label: Roadrunner Records
Homepage: www.corvuscorax.de

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Für jeden Interessierten ist Corvus Corax im Genre des Mittelalter Rock ein Begriff, nach dem Anhören der neuen Scheibe Cantus Buranus muss man auch unumwunden feststellen, dass die Berliner mit diesem Werk (ja man kann diese Bezeichnung hier durchaus verwenden) einen neuen Meilenstein im Medieval Rock gesetzt haben. Nach Cantus Buranus kann man im Grunde alle anderen symphonischen Kompositionen auf diesem Gebiet vergessen. Warum? Weil die Scheibe all das, was viele versucht haben, an Details, Qualität und Können weit übertrifft.

Um die Scheibe richtig verstehen zu können, sollte man zumindest etwas den Hintergrund der Carmina Burana von Carl Orff kennen. Dieser legte der Öffentlichkeit 1937 mit der genannten Bühnenkomposition ein zeitloses Meisterwerk vor, welches weltliche Gesänge des 13. Jahrhunderts entnommen aus einer zeitgenössischen Handschrift musikalisch mit Orchester und Chor umsetzt. Die Band, auch bekannt als "Könige der Spielleute" ist in der Szene seit über 20 Jahren aktiv und baut sich ihre Instrumente nicht nur selbst, sondern bemüht sich auch um passendes Flair mit eigens geschneiderten Kleidern.

Corvus Corax wollten die originalen Gesangstexte nunmehr aus der Sicht der mittelalterlichen Spielleute darstellen, was ihnen souverän gelungen ist. Ein vollkommen anderer Weg, als ihn Orff mit der eher akademischen Beschränkung auf Chor und Orchester ging. Melancholie, Düsternis, Traurigkeit und Fröhlichkeit zugleich wird in einer bisher nie dagewesenen Art eingefangen.
Musikalisch wird dies durch den Einsatz nicht nur eines Orchesters, sondern auch von Dudelsäcken, einem Chor sowie verschiedene andere zeitgenössische Instrumente wie Schalmeien oder Flöten erreicht. Elemente von Rockmusik oder Metal sind naturgemäß nicht einmal ansatzweise vorhanden.

Die Brillianz des Sounds erdrückt den Hörer regelrecht, alles wirkt wie aus einem Guss. Das liegt mitunter daran, dass alles echt ist. Gesang, Instrumente, Streicher, jeder einzelne Takt wurde mit authentischen Mitteln verwirklicht. Wieviel hundert Tonspuren die Band für diese Komposition, anders kann man es nicht nennen, verwendet hat, möchte man lieber nicht wissen. Selbst Blind Guardian dürften in dem Fall wohl die Segel streichen müssen. Die Detailliebe und Konsequenz, mit dem man hier eines der wenigen musikalisch-textlichen Zeugnisse des Mittelalters gewürdigt hat, verdient nur eins: Bewunderung. Vom künstlerischen Gehalt her steht man dem Klassiker in nichts nach.
Harte Metalfans werden sich kaum mit dem Soundgebilde Cantus Buranus anfreunden können, für jedermann der einen gewissen Gefallen an mittelalterlichen Klängen hat, steht hier eindeutig eines der absoluten Meisterwerke des Genres in den Regalen.

Robert

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