Review
Unsoul - Welcome To Annexia (EP)
Das Schild "Progressiv" hängen sich viele Vertreter der musizierenden Zunft schon um, wenn sie nur ansatzweise spielen können oder Keyboard und Syntesizer in ihren Sound integrieren. Letztere verwenden Unsoul häufig und spielen können sie allemal, wie sie ein ums andere Mal auf Welcome To Annexia zeigen.
Das Keyboard nimmt bei den Berlinern eine gleichberechtigte Rolle neben den Gitarren ein und spielt häufig die melodischen Läufe mit um dann im nächsten Moment einen Klangteppich hinter einfacheres Riffing zu legen ohne aber zum reinen Kleister zu verkommen oder aufdringlich und nervig zu sein. Dadurch kommt eine ganz eigene Stimmung auf. Dennoch können Unsoul nicht verleugnen, dass gewisse Bands massiven Einfluss auf ihre Songs hatten.
Z.B. hat "I Am Nesiac" einen schweren Extol-Einschlag und ist auch mit einem sehr feinem Schluss ausgestattet. "To Punish A Dog" dagegen erinnert verstärkt an Mikael Akerfeldt und seine Opeth-Kollegen, wobei aber hier, wie beim restlichen Material auch, auf klaren Gesang verzichtet wird. Dazu packe man noch eine gehörige Portion Death und einen Schuß Evereve ("Beyond The Inconcrete") und fertig ist ein gelungenes und an sich doch sehr eigenständiges und frisches Gebräu, das jedem Anhänger progressiven Death Metals munden dürfte. Nur das eher an Dünnpfiff erinnernde zweieinhalb Minuten-Outro "Farewell Phonecall" hätte man sich dagegen getrost schenken und stattdessen noch einen weiteren Song auf die Scheibe packen können.
Ohne Wertung
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