Review
Disbelief - Killing Karma
"Reborn" lautet der fast schon symbolische Titel des Songs, der nach vierjähriger Albumpause das neue Werk Killing Karma von Disbelief einläutet. In der Tat wirkt es nämlich wie eine Wiedergeburt, wenn zu schweren Riffs und Glockenschlägen die Nummer ganz allmählich ins Geschehen startet und den bandtypischen Death Metal zu einer undurchdringlichen Wand auftürmt. Killing Karma schlägt vielleicht kein gänzlich neues Kapitel in der Biografie des hessischen Szene-Urgesteins auf, zeigt aber dennoch eine Weiterentwicklung, die sich vor allem in seiner düsteren und misanthropischen Atmosphäre, aber auch in seiner konsequenten Kompromisslosigkeit manifestiert.
Mit dem Titeltrack, zu dem vorab ein Lyric-Video ins Netz gestellt wurde, ziehen Disbelief das Tempo spürbar an und justieren jene Gangart, die den Hörer in den nachfolgenden elf Songs zermürben soll. In diesem auf fettem Groove gebauten und urgewaltigen Riffgewitter, dessen Intensität sich bis hin zu Titeln wie "Morbid Man" oder "Condemnation" immer stärker verdichtet, finden sich gewohnte Seitenblicke in Richtung Thrash und Sludge. Akzente setzen dabei die Gastbeiträge von Michelle Darkness (End Of Green) oder Joschi Baschin (Undertow), die sich in den Songs "The Scream That Slowly Disappeared" und "Flash Of Inspiration" an die Seite von Frontmann Karstens brachialer Röhre gesellen. Schließlich tanzt "Millenium" von Killing Joke schon aufgrund seiner Melodieführung aus der Reihe, obwohl sich Disbelief diesen 90er-Klassiker gänzlich zu Eigen machen und weitaus mehr als nur eine übliche Coverversion abliefern.
Freilich ließe sich anmerken, dass man während der knapp einstündigen Spielzeit noch etwas mehr an Varianz hätte unterbringen können. Solch verhaltene Unkenrufe dürften aber schon durch den kolossalen Sound der Scheibe im Keim erstickt werden. Schließlich spürt man trotz einer gelegentlichen Gleichförmigkeit den unwiderstehlichen Drang, nach Ausklang des Rausschmeißers "Fragile Aeon" erneut auf die Play-Taste zu drücken!
Vorheriges Review: Khold - Du Dommes Til Dod