Review
Zinny Zan - Lullabies For The Masses
Als Sänger der Bands Shotgun Messiah und Easy Action konnte Zinny Zan in den 1980er und 90er Jahren einige Erfolge feiern. Danach versuchte er, mit dem Zan Clan irgendwie am Ball zu bleiben. Nun firmiert er also unter seinem eigenen Namen und beschert uns mit Lullabies For The Masses sein vielleicht etwas unvorteilhaft betiteltes Debüt.
Zumindest der Opener "Heartbreak City" rockt alles andere als einschläfernd durch die Boxen und entpuppt sich recht schnell als Ohrwurm, dessen Temperament in etwa mit dem der Black Star Riders verglichen werden könnte. Nachdem "Bombs Away" erfreulich heavy um die Ecke kam, überrascht der Schwede in "It's No Good" mit sphärischen Klängen, die beinahe dem 80er Wave-Sound entliehen sein könnten. An vierter Stelle dann mit "Heal The Pain" die erste und tiefenentspannte Ballade, die stilistisch unweigerlich an Ozzy Osbourne denken lässt. Es bleibt nun eher ruhig und relaxed. Lullabies For The Masses erweist sich als sehr persönliches Album, in dem Zinny Zan auf seine letzten 40 Jahre als Rockmusiker zurück blickt. Dabei bewegt er sich routiniert und sicheren Fußes auf längst ausgetretenen Pfaden und vermeidet tunlichst, hier oder dort auch mal eine andere Richtung einzuschlagen. Das ist grundsätzlich nichts Verkehrtes. Wenn man diesen Weg geht, muss man allerdings auch liefern und den Hörer fesseln. Genau das will Herrn Zan allerdings nicht immer gelingen. Wo "Nobody Gets Out Of Here Alive" und "Welcome To The Show" noch ordentlich Spaß bereiten, wäre das stereotypische "Let It Rock!" wohl verzichtbar gewesen, ebenso wie die arg dick aufgetragene, zweite Ballade "Goodbye To Yesterday". Immerhin kann das wieder etwas deftigere "The One" einiges an verlorenem Boden gutmachen und beschließt den ordentlichen, aber wenig spektakulären Comeback-Versuch eines etwas müde wirkenden Rock-Veteranen.