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Mirror - The Day Bastard Leaders Die

Mirror - The Day Bastard Leaders Die
Stil: Heavy Metal
VÖ: 22. März 2022
Zeit: 43:50
Label: Cruz Del Sur Music
Homepage: www.facebook.com/mirrorheavymetal

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Unter all den reaktionären Rock- und Metal-Alben da draußen ist mir die letzte Scheibe der zypriotischen Band Mirror nicht nur positiv, sondern auch als ausgesprochen authentisch im Gedächtnis geblieben. Der dritte Streich namens The Day Bastard Leaders Die knüpft stilistisch nahtlos an seinen Vorgänger an, klingt unterm Strich aber doch eine Ecke härter und vor allem düsterer. Während die neun aktuellen Kompositionen einmal mehr ihre Inspiration aus den frühen Jahren der NWOBHM ziehen und dabei immer wieder wie ein missing Link zwischen Rainbow, Iron Maiden und Black Sabbath klingen, ist es der Band gelungen, das gesamte Album mit einer mystisch-okkulten Aura zu umhüllen. Das Songwriting pendelt zwischen eingängig und progressiv, erinnert im Fall des Titeltracks sogar an eine Metal-Oper mit Querverweisen in die 1970er und bleibt dabei völlig frei von jedem orchestralen Kitsch. Der schnelle und mitreißende Opener "Infernal Deceiver" vermittelt Aufbruchsstimmung und bekommt mit "Souls Of Megiddo" gleich an zweiter Position den bis dato härtesten Mirror-Track zur Seite gestellt, dessen unheilvolles Eröffnungsriff richtig tief ins Fleisch schneidet. "Fire And Hell" muss als theatralisches Highlight erwähnt werden und "Stand Fight Victory" entwickelt sich von der klassischen Black-Sabbath-Reminiszenz hin zur feurigen Hymne mit exzellenter Gitarrenarbeit!

Ja, Mirror sind absolute Überzeugungstäter und haben mit The Day Bastard Leaders Die ein faszinierend düsteres Werk vom Stapel gelassen, das vor 40 Jahren möglicherweise in die Annalen eingegangen wäre. Im 21. Jahrhundert muss man das Material trotz aller Qualitäten dennoch eher als Nischenprodukt einstufen. Gerade die jüngere Generation an Metalheads, die für Bands wie Sabaton, Powerwolf oder Nightwish ihre Fäuste in den Himmel reckt, dürfte mit dieser Mucke reichlich wenig anzufangen wissen. Selbst unter jenen, die schon einige Dekaden als Fan auf dem Buckel haben, kann längst nicht jeder mit der andauernden Welle an Retro-Bands etwas anfangen. Wenn man darüber hinweg sehen kann, dass der innovative Faktor eher hinten an steht, wird man mit Mirror allerdings einen wilden und auf angenehme Weise analogen sowie kurzweiligen Trip in die Vergangenheit erleben, der nicht nur manch eine Überraschung parat hält, sondern mit jedem Durchlauf weitere Details preisgibt.

Dagger

4 von 6 Punkten

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