Review
Thunder Rising - Back To The Time Of Rock
VÖ: 04. März 2022
Zeit: 44:37
Label: Music For The Masses Records
Homepage: www.thunder-rising.com
Wer seine Jugend in den 1980er Jahren verbringen durfte, wird beim Anblick dieses Albums sofort den Verweis auf den legendären Filmklassiker Zurück in Zukunft identifizieren. Die Uhr, der Schriftzug, die hellen Lichtblitze - hey Doc, keine Frage... hier steht uns wohl eine Zeitreise bevor. Allerdings schicken uns die Italiener von Thunder Rising nicht zurück ins Jahr 1955, sondern erstmal in die 1980er Jahre, also Back To The Time Of Rock, wie passender Weise der Titel des Drehers lautet.
Der Opener "Fate Train" erinnert dann tatsächlich auch ein wenig an jene Zeit, als beispielsweise Saxon mit Alben a la Destiny oder Rock The Nations versucht haben, an den amerikanischen Mainstream anzuknüpfen. Sprich es wird gefällig und bloß nicht zu hastig vor sich hin gerockt. In diesem Sinne gibt auch das folgende "Black Tiger" eine anständige Figur ab. Die obligatorische Kuschelballade darf auf solch einer Reise natürlich auch nicht fehlen, hört in diesem Fall auf den Namen "I'm Still Alive" und schmachtet in feinster Bon-Jovi-Manier der Post-Keep-The Faith-Ära durch die Membrane. Zwischendurch werfen Thunder Rising den Fluxkompensator aufs Neue an und befördern uns mit den Titeln "Timeless Blues" und "Labyrith Of Spectre" noch ein Stückchen weiter zurück, nämlich in die 70er Jahre, wo wir neben Rock'n'Roll mit lässig groovenden Orgelklängen und eben einer Extra-Ladung Blues versorgt werden. Die beiden Nummern machen richtig Spaß und überbrücken die Durchhänger nicht ganz rund laufender Kollegen, wie "Scratch From The Hood" oder "Rock From The Sky". Mit "Nameless Pt. 1" und "Pt.2" haben es schließlich noch zwei entrückte bis verträumte Instrumentalstücke auf den Dreher geschafft, in denen sich Bandchef und Gitarrist Frank Caruso so richtig austoben durfte, natürlich stets auf eine ausgesprochen chillige und streckenweise fast schon cineastische Weise. Apropos cineastisch - der Rausschmeißer "Stairs To The Top" versprüht mit seinen markanten und gutgelaunten Synthesizern dann tatsächlich ein bisschen Huey Lewis And The News und lässt die Herzen aller BTTF-Fans womöglich einen Tick schneller schlagen.
Unterm Strich haben wir es hier mit einem anständigen Rock-Album zu tun, das allerdings nicht immer überzeugen kann und leider auch keine echten Highlights vorzuweisen hat. Da sieht man es mal wieder: trotz reichlich guter Vor- und Ansätze und einem frisierten Delorean unterm Hintern kommen Acts wie Thunder Rsing eben doch nicht ganz an ihre Idole aus vergangenen Tagen heran.