Review
Nightrage - Abyss Rising
VÖ: 18. Februar 2022
Zeit: 39:02
Label: Despotz Records
Homepage: www.nightrage.com
Ich muss ja zugeben, mein letzter Berührungspunkt mit dieser schwedisch-griechischen Kooperation liegt schon ein paar Jährchen zurück. Angesicht von Abyss Rising muss ich mich allerdings zu Recht fragen: warum eigentlich?
Das inzwischen neunte Album dieser länderübergreifenden Band bietet einmal mehr astreinen, definitiv in der Göteburg-Ecke beheimateten melodischen Death Metal, der einfach Laune macht. Zugleich markiert Abyss Rising den Abschluss der Trilogie, die mit The Venomous (2017) ihren Anfang und mit Wolf To Man (2019) ihre Fortsetzung fand. Teilweise inspiriert von Dantes "Inferno" wird dabei das Leben in bzw. nach der Apokalypse beschrieben, in der die Menschheit ihren eigenen Planeten vernichtet. Angesichts der gerade aktuellen politischen hochbrisanten Lage leider ein nicht ganz abwegiges Szenario.
Doch zurück zur Musik. Wie schon eingangs erwähnt, wird hier sehr gefälliger melodischer Schwedentod zelebriert. Der Titelsong fungiert hier dann auch gleich als flotter Einstieg in etwas mehr als (nur) 39 Minuten Spielzeit. Beim Refrain wird das Tempo nach unten korrigiert und unterstreicht damit den Chorus, der seine Wirkung nicht verfehlt. Treibend geht es mit "Swallow Me" weiter, auch hier schlägt der Refrain mit der Wucht einer Abrissbirne ein, den man sofort mitträllern kann. Gut, etwas erinnert mich das Ganze schon an In Flames, aber sei's drum. Die Jungs verstehen ihr Handwerk, so wird das Tempo ständig variiert, ohne jedoch in ICE-Regionen vorzustoßen. Dass sie auch ein Gespür bzw. ein Händchen für eingängige Melodiebögen haben, zeigen sie an jeder Ecke. Hört einfach mal das hochmelodische Eingangsriff von "Falsifying Life" an, oder das treibende "False Gods" und ihr wisst, was ich meine.
Abyss Rising bietet feinen, soliden und melodischen Death Metal, so wie er sein soll.
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