Review
The Dust Coda - Mojo Skyline
In Anbetracht der großen Masse an jungen Bands, die sich nun schon seit einigen Jahren unter Begriffen wie Retro Rock oder Classic Rock Revival zusammenfassen lassen, den Überblick zu behalten oder gar die Perlen herauszufischen, scheint nicht immer ganz einfach zu sein. Manchmal hat man aber eben auch Glück und eher zufällig fällt einem solch eine Perle in den Schoß, wie es mir jüngst mit Mojo Skyline, dem zweiten Album der Band The Dust Coda, ergangen ist. Zwar kann dessen trashiges Coverartwork wohl keinen Preis abräumen, die Mucke zündet aber umso besser!
Retro getrimmt sind sie, die vier Jungs aus London, daran besteht nicht der geringste Zweifel. Die Landsleute von Thunder und vor allem Led Zeppelin entrichten während der zwölf Songs immer wieder ihre Grüße und auch Guns'n'Roses und Mötley Crüe schauen ab und an auf ein Bier vorbei. Altbacken wirkt das Material dank der satten Produktion aber zu keiner Zeit und - was noch viel wichtiger ist - The Dust Coda haben ein paar richtig schicke Songs im Gepäck! Das eröffnende Doppel aus "Demon" und "Breakdown" (beide auch im Netz als Videoclip zu finden) hat richtig Feuer unterm Hintern und dürfte in einem Club mit angemessener Größe die Audienz ganz schnell aus der Deckung locken. Das balladeske "Dream Alright" entpuppt sich mit seiner wunderbaren Akustikklampfe schnell als Airplay-tauglicher Geheimtipp und "Jimmy 2 Times" punktet mit super-coolem Riff und Big-Band-Feeling, während "Rolling" einfach nur verdammt lässig rüber kommt.
Man kann daher schon sagen, dass diese Jungs auf ihrem Zweitling alles richtig gemacht und sich gegenüber dem 2017er selbstbetitelten Debüt ordentlich gesteigert haben. Mit starken Riffs und entspanntem Groove, mit Blues im Blut und eingängigen Refrains dürften The Dust Coda all jenen schnell ans Herz wachsen, die schon die Rival Sons, The Massive Wagons, The Lazys oder Thundermother im Regal stehen haben.