Review
Fireforce - Rage Of War
VÖ: 15. Januar 2021
Zeit: CD 53:39 - LP 46:50
Label: ROAR! Rock Of Angels Records
Homepage: www.facebook.com/Fireforceband
Auf ihrem vierten Studioalbum Rage Of War lassen es die Belgier Fireforce dem Titel entsprechend ganz gehörig krachen! Einmal mehr widmet sich das Quartett aus Antwerpen dem Wahnsinn des Krieges und schildert historische Ereignisse im Lauf der Jahrhunderte, die das Leben der Menschen nachhaltig verändern sollten. Dabei klingen die traditionsbewussten Metalheads ausgesprochen teutonisch und erinnern mit ihrer rohen und kraftvollen Gangart unweigerlich an Bands wie Rebellion, Wolfen oder Mystic Prophecy. Wie's der Teufel will, zeichnet Prophecy-Frontmann R.D. Liapakis auch verantwortlich für die fette Produktion des Albums und hat den Kollegen sicherlich manch einen Tipp mit auf den Weg gegeben, wie sie ihre Songs noch effektiver gestalten können. Die stilistische Verbundenheit beider Acts auf diesem Dreher kommt also nicht von ungefähr.
Man darf mutmaßen, dass Fireforce mit Rage Of War das nächst höhere Level in ihrem Werdegang erreichen, denn die Intensität und Entschlossenheit, mit der die Band ins Geschehen startet, lässt aufhorchen und liefert feinstes Futter zwischen Power und Thrash Metal. Allein die ersten fünf Nummern entpuppen sich als schwergewichtige Vorschlaghämmer, geschmiedet aus ausrangiertem Panzerstahl. Der zügig voranmarschierende Opener und Titeltrack, die im Midtempo schwer stampfende Hymne "March Or Die", das mit einer Komponente Judas Priest legierte "Ram It" oder der an Wolfen erinnernde Melodic-Thrasher "Running" entpuppen sich als ausgesprochen treffsicher, wenn es um schneidige Riffs, eingängige Melodien und spannendes Songwriting geht. Allen voran steht "Firepanzer", welches als eine Art Bandhymne schon im Vorfeld durchs Internet geisterte. Mit dem balladesken "Forever In Time" gönnen Fireforce sich selbst und dem Hörer eine kurze Verschnaufpause, ehe das metallische Gemetzel wieder seinen Lauf nimmt. Dabei bleibt das kompositorische Niveau zwar hoch, an den starken Auftakt kann die zweite Hälfte des Albums aber doch nicht anknüpfen. Einen kleinen Anstoß zur Kritik liefern außerdem Matt "Hawk" Asselberghs zumeist recht raue Vocals, die nicht immer ganz rund klingen wollen und - ähnlich wie bei Rebellion-Frontmann Michael Seifert - auch ein Stück weit Geschmackssache sein mögen. Unterm Strich passen sie aber schon sehr gut zum ruppigen Material und tragen zur Eigenständigkeit der Band bei. Rage Of War ist ein schwerer und authentischer Einstieg ins metallische Jahr 2021 und erscheint als CD und LP, wobei sich auf beiden Fassungen jeweils unterschiedliche Bonustracks befinden.
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