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Konzert-Bericht

Apocalyptica & Tanzwut

Tollwood, München 14.06.2001

Tollwood - Das heißt viele Verkaufsstände, Fressen bis zum Umfallen und natürlich Konzerte. Und man hatte sich für den Beginn des diesjährigen Tollwoods tief in die Trickkiste gegriffen und ein interessantes Package aus dem Hut gezogen. Kein Wunder, denn man mußte ja gegen AC/DC im Olympiastadion ankämpfen. Die 4 verrückten, Celli vergewaltigenden Finnen von "Apocalyptica" und die nicht minder verrückteren tanzwütigen Mannen von "Tanzwut", hatten aber gute Argumente gegen australischen Rock'n Roll und so fingen Tanzwut auch pünktlich um 19 Uhr an, das Tanzbein zu schwingen.

Ich bin ja gegen Rockmusik mit mitteralterlichem Touch nicht abgeneigt, aber mit Discobeats ? Es war besser als ich befürchtet hatte, denn Tanzwut klangen eine ganze Ecke härter als auf CD und nach 2-3 Lieder war der Funke auch auf die gut 2000 (?!?!) Leute übergegangen und man tanzte was das Zeug hielt. Die Trötenfraktion (Dudelsäcke und Tröten) und die Saitenfetischisten lieferten sich nette Duelle, wurden nur ab und zu von dem tiefen Gebrumme des Sängers gestört, und der Keyboarder und Drummer sorgen für die dröhnenden Beats, die das ganze zu einem Mix aus Mittelalter und Disco vereinten. Das "Labyrinth der Sinne" stand nun auf dem Tollwood und wer Dicobeats nicht agbeneigt ist, auf guten Rock aber nicht verzichten wiil, sollte sich Tanzwut ruhig mal anschauen. Leider war der Soundmixer an dem Abend nicht gut drauf, denn oft hörte man den tiefen "Gesang" nicht, oder der Gitarrist machte einen auf Pantomime, aber ansonsten ein gelungener Auftritt. Das fand auch das Publikum, was die Tanzwütigen mit viel Applaus unter die Dusche schickte. Eine Zugabe gab es nicht, aber die Spieltzeit von einer Stunde war ok.

Und dann kamen Apocalyptica. Leider ließ der Soundmixer die ersten 3 Lieder derart gräuslig aus den Boxen tönen, daß ich fast gegangen wäre, aber es besserte sich zum Glück. Jaja, 4 Celli, die andauernd die erste Stimme wechseln, lassen sich nicht so einfach mixen!
Aber nun zu Musik: Apocalyptica ließen wie immer nichts anbrennen und fegten mit einer Energie über die Bühne, daß es fast schon lächerlich aussah. Denn bekloppte Gitarristen, die sich heiße Duelle liefern und auf dem Boden wälzen sind ja heute nichts Besonderes mehr, aber Cellisten? Mal ganz abgesehen von dem Gewicht der Celli, aber das hinderte die 4 Finnen nicht, zu jedem Song das Publikum zu animieren und mitzusingen.
Das Publikum war mal wieder wahnsinnig gemischt und die Stimmung war der reine Wahnsinn. Es wurde alle Lieder von Metallica, Sepultura, etc. lauthals mitgesungen und bei den Eigenkompositionen bangten man einfach so wild im Raum herum und freute sich. Nichts gegen AC/DC, aber mit Apocalyptica hatten sie einen sehr guten "Gegner" an diesem Abend und als Herr Toppinen fragte "Are U louder than them ?", standen seine Haare waagerecht nach hinten weg ;-).
Tja, wer Lieder wie "Harmageddon" und "Pray!" im Gepäck hat und "Fight Fire with Fire" und "Inquistion Symphony" schneller als die eigentliche Band spielt (auf Chelli wohl gemerkt), braucht sich nicht zu vestecken. Wer die Bögen der Finnen verfolgt hat, dürfte heute immer noch leicht verdreht im Kopf sein und wie man mitten im Lied eine gerissenen Chellisaite spannt, ist mir immer noch ein Rätsel !
Nach 70 Minuten verließen Apocalyptica dann die Bühne, um mit "Path", "Enter Sandman" und "Hall of the Mountain King" noch einmal wieder zu erscheinen. Wahnsinn ! Das müssen sich die 4 Jungs auch gedacht haben, denn man wollte sie einfach nicht von der Bühne lassen.
Wer sich also mal Metalklassiker auf Celli anhören möchte und nicht so auf sauber ausklingende Töne steht, weil das Publikum schon vorher applaudiert (*g*), sollte beim nächsten Konzert nicht zögern, denn Apocalyptica haben zwar Songs "kopiert", aber Apocalyptica sind nicht zu kopieren.
Guten Abend !

Thorsten

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