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Festival-Bericht

Bavarian Summer Battle 2007

mit Immolation, Krisiun, Grave, Dawn Of Azazel, Possession, Veritas Mentis, Dryrot & Darcanum

Upstairs, Rosenheim 26. Mai 2007

Das Bavarian Summer Battle war heuer wieder am Start, doch leider war es kein Open Air wie letztes Jahr (die Stadtväter stellten sich quer), sondern man veranstaltete es indoor in einer Disco, nämlich dem Upstairs im Aicherpark in Rosenheim, wo die härtesten Klänge sonst höchstens Technobeats sind. Es ging schon am Freitag los, an dem eher Underground-Bands wie Behind the Gates, Darcanum, Hateful Agony, Action Tom Bass Band und Wurnsepp spielten - leider war ich an diesem Tag noch nicht anwesend.

Am Samstag gab es dann Death Metal Deluxe: Immolation, die Frickel-Deather aus New York, waren unterwegs mit der Schwedentod-Legende Grave, und dazu gaben sich die brasilianischen (mittlerweile jedoch eher berlinerischen) Extrem-Blaster Krisiun die Ehre.

Um 17:15 Uhr war es dann für Darcanum aus dem Rosenheimer Umfeld soweit, die Band spielte schon gestern und sprang heute noch einmal für Hateful Agony ein, die leider nicht spielen konnten. Musikalisch war es eine Mischung aus Gothic und Death Metal. Natürlich hatte man auch eine Sängerin am Start, die mit klassischer Stimme überzeugen konnte. Zwar nicht jedermanns Geschmack, aber dafür grunzten als Kontrast der Gitarrist und der Keyboarder mit. Abwechslungsreich waren die Songs auf jeden Fall und die anwesenden ersten Fans gingen schön mit. Für ihr erstes Konzert schon okay.

Leider war die Halle immer noch ziemlich leer als Dryrot aus Erlangen anfingen. Schade, denn die Jungs machten ihre Sache gut, waren sehr spielfreudig und man merkte ihnen die Live-Erfahrung an. Zögerlich fingen die ersten an, ihr Haupthaar zu schütteln und es kam endlich etwas Leben in die Bude. Die Jungs ließen sich ihre Spielfreude nicht nehmen und heizten kräftig mit ihrem Thrash-Core ein.

Nach 45 Minuten und zwei Bier war Schluss und Veritas Mentis aus Österreich waren dann um 19:00 Uhr am Start. Die erste Black/Death Metal-Band an diesem Abend und die anwesenden Landsleute empfingen sie ganz ordentlich... ja, ja, die Ösis halten zam! Geiler Sound kam da aus den Boxen und auch jede Menge Blast-Beats hatten die Jungs parat, die mittlerweile auch schon acht Jahre im Underground rumkrebsen. Die Songs waren sehr abwechslungsreich und unterhaltsam, man wanderte geschickt auf dem schmalen Grad zwischen Death und Black Metal, ließ beides mal kurz anklingen, um es daraufhin wieder komplett zu vermischen. Mal geht's so richtig derb daher, mal kommt's sehr melodiös. Diese Mischung macht die Band für mich sehr interessant und den Auftritt sehr gelungen.

Aber 19:50 Uhr kamen dann aus dem Nachbarland Possession auf die Bühne, bei denen mittlerweile das einzig übriggebliebene Gründungsmitglied Sänger und Basser Sam ist. 2001 gegründet und besessen vom (Death) Metal haben sich die Jungs einen Namen in der Szene erspielt und überraschten mich bei den neueren Songs mit flotterem Tempo und mehr Abwechslung gegenüber dem alten Material, bei dem eher grooviger Old School Metal Programm war. Den Anwesenden gefiel es und die Haare flogen.

Um 20:50 Uhr erklommen die Neuseeländer Dawn Of Azazel die Bühne und geben Gas. Die anwesenden ca. 200 Nasen sind sichtlich beeindruckt von den drei Berserkern, die eine packende Mischung aus brachialem Geballer und eingeschobenen Midtempo-Walzen auf die Menge loslassen. Die Haare flogen, das Bier und der Schweiß lief, das ist Metal!

Dann waren um 21:45 Uhr die "alten" Schweden Grave an der Reihe, die ein neues Gesicht an der zweiten Axt hatten. So vertritt Lord K. (The Project Hate, God Among Insects) den verhinderten Jonas Torndal für diese Tour an der Gitarre. Auf die Glocke gab es ein routiniertes Best-of Programm, in dem das nordische Quartett einen Klassiker nach dem nächsten abfeuerte. Am besten kamen dabei natürlich Gassenhauer der Marke "You'll Never See" an und sorgten zusammen mit dem aktuellen Dampfhammer "Burn" für ordentlich Alarm in den Nackenmuskeln. Der finale Kracher "Into The Grave" schoss die Fans dann endgültig in den Schwedentod-Himmel. Einfach nur geil!

Von Schweden nun nach Brasilien. Ist ja richtig "Multikulti" heute. Das sympathische Blastbeat-Trio Krisiun enterte die Bühne, legte deftig mit "Ominous" los und die ersten Reihen versuchten dem irrwitzigen Drumming von Max Kolesne moshend zu folgen. Von dieser Reaktion mächtig angetan ballerten die Südamerikaner gleich noch den Klassiker "Vengeances Revelation" hinter, um sich dann durch alle Alben zu ballern, wobei das aktuelle Werk Assassination mit "Refusal", "Bloodcraft!" und "Vicious Wrath" natürlich am meisten Anteil hatte. Wie schon zuvor konnten auch Krisiun mit einem amtlichen Sound aufwarten, wobei vor allem der zweite Kollege an der Gitarre (Moyses) für ordentlich Druck im Gebälk sorgte. Shouter/Basser Alex bedankte sich des öfteren glaubwürdig bei den Fans, ließ den Underground hochleben und brillierte nebenbei ganz souverän mit seinen fetten Growls. Die Jungs hinterließen verbrannte Erde.

Doch der Headliner des Abends folgte noch Immolation aus New York. (Hä? - Kara) Bei den Ami-Deathern durfte man gespannt sein, wie viele Songs sie schon vom neuen, in diesen Tagen veröffentlichten Dampfhammer Shadows In The Light präsentieren würden. Los ballerten sie erst mal mit "Swarm Of Terror" und sorgten damit, wie ihre Vorgänger, sogleich für mächtig Tempo in den Haar-Rotationen der Fans. Auch die Mannen um Monster-Mähne und Basser/Shouter Ross Dolan und Mit-Gründer/Gitarrist Robert Vigna können auf mehr als 15 Jahre Death Metal zurückblicken. Und aus den in der Zeit entstandenen Alben boten sie eine Todesblei-Attacke nach der nächsten. Dabei mischte man unter Klassiker a la "Into Everlasting Fire" oder "No Jesus, No Beast" mit "World Passion" oder "Passion Kill" - einige Vorboten zur neuen Langrille. Routiniert und doch sichtlich motiviert, knüppelte das Quartett in einem amtlichen Sound ohne große Pausen eine Walze nach der anderen durch die Anlage, wobei neben dem Growler und im Wrestling-Style umherstampfenden Dolan natürlich Recke Vigna mit seinen fetten Riffs und den technisch auf höchstem Niveau gezockten Soli brillierte. Doch auch Drummer Steve beeindruckte durch vielseitiges Drumming. Auf dem Level macht den Amis so schnell keiner was vor. Merklich geschwächt durch diese Überdosis Death Metal und den heißen Innentemperaturen waren Fans als auch die Bands selbst doch schon recht erschöpft, als Immolation ihr Set nach gut einer Stunde mit "Harnessing Ruin" angemessen beendeten.

Ein feines Festival mit geilen Bands ging zu Ende und auch wenn es nicht gut besucht war, den Bands und Fans hat es sichtlich gefallen. Man hofft auf eine Fortsetzung, vielleicht auch wieder als Open Air - wäre wünschenswert.
Gabor

Gast

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