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Interview

Interview mit Der Weg Einer Freiheit (25.08.2011)

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Seit der Veröffentlichung ihres vielbeachteten Debuts sind Der Weg Einer Freiheit einer der größten Hoffnungsträger des deutschen Black Metal. Am ersten Juli diesen Jahres erschien mit Agonie ihr neustes Werk in Form einer EP. Ein willkommener Anlass um die Würzburger ein weiteres Mal mit Fragen zu löchern - dieses Mal stand uns Gitarrist und die treibende Kraft von Der Weg Einer Freiheit Nikita Rede und Antwort.

HH: Hallo Nikita! Erst einmal Gratulation zu eurer neuen EP Agonie die seit erstem Juli zu haben ist.
Wie kommt euer neues Werk denn bisher so beim Publikum an?

Nikita: Wir können uns über das bisherige Feedback von Fans und Presse keinesfalls beklagen. Auch wenn es sich nur um eine EP mit einer verhältnismäßig kurzen Spielzeit handelt, werden die neuen Songs durchweg gut vom Publikum angenommen, was uns natürlich sehr freut.

HH: Hat sich denn bei euch seit der Veröffentlichung eures Debuts in der Band etwas verändert?

Nikita: Mit dem Release des Debüts im letzten Jahr haben wir auch unsere ersten Konzerte gegeben, die durchweg gut über die Bühne gegangen sind und uns als Band noch mal ein ganzes Stück nach vorne gebracht haben. Nach den Aufnahmen zur neuen EP musste Christian jedoch aus zeitlichen und privaten Gründen den Drumhocker räumen, der aber kurz darauf von Tobias S. wieder eingenommen wurde. Wir werden also weiterhin als Trio, live natürlich zu fünft, aktiv sein und arbeiten auch schon am nächsten Album.

HH: Warum habt ihr euch denn dieses mal eigentlich entschlossen eine EP statt ein Album zu produzieren?

Nikita: Ich hatte im letzten Jahr eine anstrengende Phase über mehrere Monate hinweg, in der es musikalisch einfach nicht vorwärts ging. Das Songwriting fiel mir zunehmend schwer und es ist in dieser Zeit kein einziger brauchbarer Song entstanden. Nach einer gewissen Zeit ging es jedoch nach und nach wieder voran und nachdem ich das Gefühl hatte, diese Inspirationsebbe überwunden zu haben, beschloss ich, diese Zeit mit den vorhandenen Songs abzuschließen und sie auf diese EP zu bannen. Seitdem läuft es mit dem Songwriting auch stetig besser, was ein kommendes Album immer greifbarer macht.

HH: Die neue EP trägt ja den Titel "Agonie". Weshalb genau habt ihr diesen gewählt? Hat er eine spezielle Bedeutung?

Nikita: Der Titel steht mehr oder weniger stellvertretend für den eben angesprochenen Zeitraum und für die negativen Aspekte in unserem täglichen Leben, die auch textlich auf der EP verarbeitet werden.

HH: Musikalisch und lyrisch hat eure EP ja auch wieder eine sehr melancholische und nachdenkliche Note bekommen - stand denn hinter dem Komponieren der Titel ein Gesamtkonzept bzw. ein spezielles Thema an dem ihr euch orientiert habt?

Nikita: Ich arbeite beim Songwriting normalerweise ohne Konzepte und schreibe viel spontan aus dem Bauch heraus. Ich lege großen Wert auf ausdrucksstarke, stimmungsvolle Riffs und Melodien, die Bilder oder Assoziationen in meinem Kopf bzw. in dem des Hörers hervorrufen und diese Melancholie ausdrücken, die ich beim Schreiben der Musik spüre.

HH: Ein Titel sticht ja dann doch ein wenig hervor, ich spreche von eurer Erik Satie-Interpretation "Ana" - warum genau dieser Titel?

Nikita: Erstmal muss ich kurz darauf hinweisen, dass das Stück von Erik Satie im Original nicht "Ana" sondern "Gymnopedie I" heißt und eigentlich für Klavier geschrieben wurde. Die Idee dazu kam mir im Studio, als ich nach den Schlagzeugaufnahmen verschiedene Amps ausprobierte und mir immer diese Melodie im Kopf herumschwirrte. Ich habe versucht, sie auf der Gitarre umzusetzen und es hat wunderbar geklappt, auch wenn es sich bei unserem Arrangement nur um das Anfangs-/Hauptthema des Stückes handelt. Im Zusammenhang mit den anderen Songs soll es als kleines Interlude eine kontrastreiche Abwechslung sein, während in den gut 25 Minuten der EP doch vorwiegend der Blast regiert. Im Nachhinein spiegelt "Ana" für mich die gediegene Atmosphäre im Studio wider und erinnert mich an die gute Zeit. Außerdem ist das Stück mit seinem Namen meiner Schwester gewidmet.

HH: Was macht denn deiner Meinung nach gute Musik eigentlich aus?

Nikita: Die Frage der Fragen... ich glaube die richtige Antwort darauf gibt es nicht. Es dreht sich immer um die subjektive Wahrnehmung der Musik und die ist natürlich bei jedem Menschen anders. Für mich muss gute Musik ein melancholisches, oft trauriges Gefühl auslösen. Ich weiß nicht genau warum, denn eigentlich bin ich ein eher positiv denkender Mensch. Aber wenn sie das tut, dann höre ich die Musik gerne. Und das kann Daft Punk genauso wie Belphegor.

HH: Gibt es denn auf Agonie ein Lieblingsstück bzw. einen Titel den du besonders gelungen findest? Und wenn ja, warum?

Nikita: Für mich persönlich sind "Die Welt In Mir" und "Posthum" die zwei Stücke der EP, die mir am besten gefallen. Ich kann nicht genau sagen warum und natürlich finde ich die anderen Songs dadurch nicht schlecht, aber wenn ich mir derzeit die Platte anhöre, dann vorwiegend diese beiden Songs.

HH: Ihr sprecht ja trotz eurer extremen musikalischen Ausrichtung auch ein relativ breites Publikum an.
Woran denkst du könnte es liegen, dass sich so viele mit eurer Musik identifizieren können bzw. diese hören?

Nikita: Schwierig zu sagen, ich mache mir über solche Sachen eigentlich nicht so viele Gedanken. Vielleicht liegt es an der angesprochenen Melancholie und Traurigkeit in jedem von uns. Ich denke, dass es ein sehr starkes Gefühl in jedem von uns ist, welches man oft nicht ausdrücken oder mitteilen kann. Hört man Musik, die genau diese Emotionen vermittelt, ist es eine Art Ventil, man kann sich damit identifizieren und hört gerne zu - das wäre zumindest meine Auffassung, wie schon bei der "gute Musik"-Frage erwähnt. Und da unsere Musik auf diesen Gefühlen basiert, kann sie auch von jedem Menschen gehört und verstanden werden. Ein weiterer Grund könnte aber auch unser Label sein, das ja neben uns Künstler und Bands verschiedenster Stilrichtungen beherbergt und dadurch auch die Promo- und Pressearbeit eher offener ausgelegt ist.

HH: Den ein oder anderen wird sicherlich auch interessieren ob und wo ihr in nächster Zeit Live zu sehen seid - was steht dieses Jahr noch so an?
Werden denn auch einige Titel der neuen EP ihren Weg auf die Bühne finden?

Nikita: Natürlich werden wir den ein oder anderen Song der neuen EP auch live spielen, vielleicht sogar einmal die komplette Scheibe, wenn es die Spielzeit zulässt. In Kürze stehen Auftritte auf dem Summer Breeze und Barther Metal Open Air sowie auf dem Wolfszeit Festival an, auf die wir sehr gespannt sind. Außerdem wird es zum Ende des Jahres hin ein paar Wochenendshows zusammen mit unseren Freunden von Neaera geben und an einer Tour im nächsten Jahr wird auch gearbeitet.

HH: Wie wird's denn fern von der Bühne in naher Zukunft mit Der Weg Einer Freiheit weitergehen? Habt ihr da schon genauere Pläne?

Nikita: Wir arbeiten momentan an neuen Songs für ein kommenden Album, das eventuell schon im nächsten Jahr das Licht der Welt erblicken wird. Ansonsten lassen wir die Zukunft ohne größere Erwartungen einfach auf uns zukommen.

HH: Dann darf ich mich abschließend für die Zeit, die du dir für das Interview genommen hast, bedanken.
Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft und ganz besonders für die nächsten Liveshows, dass auch alles glatt läuft.
Wenn du noch ein paar Worte hast, die du noch loswerden willst - nur zu, die letzten Zeilen gehören dir!

Nikita: Danke auch von unserer Seite für deine Zeit und Unterstützung! Agonie gibt es als limitiertes Digipak sowie als Gatefold Vinyl in unserem Online-Shop unter www.derwegeinerfreiheit.de und bei allen bekannten Läden/Mailordern!

Wolf

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