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Interview

Interview mit Leaf (22.07.2004)

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Das Buch zum Film gibt es ja schon lange, andersrum hatten wir die Geschichte auch schon. Aber die Band auf den Film? Bis auf die unsäglichen Bandits wär mir das jetzt neu. Umso interessanter gestaltet sich also die Entwicklung von Leaf. Als Projekt ins Leben gerufen um einige Lieder zum Soundtrack eines Kurzfilms einzuspielen, fanden die Jungs so viel Gefallen an der Musik, dass sich daraus Leaf entwickelte. Mit dem Debüt Circle Of Ways legte man dann auch ein recht ansprechendes Rockalbum vor. Ob die Jungs noch Lust auf mehr haben, verriet mir Marcel Römer, seines Zeichens Drummer der jungen Band.

HH: Hi Marcel. Erstmal Danke, dass Du Dir die Zeit nimmst ein paar Fragen zu beantworten.

Marcel: Gerne doch...

HH: Die Idee zu Leaf ist ja bei den Musikaufnahmen zu einem Kurzfilm entstanden. Wie seid Ihr dazu gekommen, die Musik zu diesem Film aufzunehmen und wie ergab sich dann die Gründung der Band?

Marcel: Ende 2000 sind zwei von uns in's Studio gegangen um bei dem Soundtrack eines Kurzfilms einige Lieder beizusteuern. Der Regisseur hatte uns drum gebeten, da er die Musik von unserer früheren Band Eat & Run so gut fand. Die Qualität der neuen Lieder hat uns dann davon überzeugt, aus diesem "Projekt" eine Band zu formen. So haben wir Leaf ins Leben gerufen. Wir haben dann einige Konzerte gespielt und weiter Songs geschrieben, bis Locomotive Music dann auf uns aufmerksam wurde. Ende 2003 kam es dann zum Plattenvertrag.

HH: Kannst Du kurz die Handlung des Films umreißen?

Marcel: Im Grunde ist der Film ein Horror-Thriller. In diesem Film gibt es ein Amulett, was Wünsche erfüllt, die aber zu großem Unheil führen.

HH: Welchen Einfluss hatte Eure Musik auf diesen Film? Denkst Du ihr hattet die Chance das zu integrieren und verwirklichen, was ihr Euch von Anfang an vorgestellt habt?

Marcel: Eigentlich hatte weder unsere Musik einen Einfluss auf den Film als auch anders herum. Wir haben den Film erst bei der Premiere gesehen. Es war auch kein Soundtrack in dem Sinne, dass wir zu bestimmten Situationen im Film den Sound machen. Wir haben einfach ein paar Lieder geschrieben die dann in dem Film irgendwann gespielt wurden.

HH: Musstet Ihr zu Gunsten der Produktion irgendwie zurückstecken?

Marcel: Nein, sie haben es ganz uns überlassen, was wir daraus machen.

HH: Wie viel dieses Projektes kann man heute noch in Leaf wieder finden?

Marcel: Drei der Lieder spielen wir immer noch, aber ehrlich gesagt gehören die mittlerweile zu unserem ruhigen Teil des Konzertes. Wir sind von Jahr zu Jahr musikalisch härter geworden und noch ist kein Ende in Sicht. ;-)

HH: Wie würdest Du Eure Musik jemanden beschreiben der Euch nicht kennt?

Marcel: Neumodische Rockmusik.

HH: Wo wir schon mal dabei sind: Welche Bands oder Musiker beeinflussen und/oder imponieren Euch am meisten?

Marcel: Die Geschmäcker unserer persönlichen Favourites gehen so was von auseinander, das kannst Du Dir kaum vorstellen! Martin zum Beispiel zieht sich unheimlich gern The Streets und Seeed rein und lässt sich von experimenteller Mucke beeinflussen. Jaime ist ein eher ruhiger Geselle der Marke Incubus oder auch Creed, was man auch ab und zu mal in der Stimme hören kann. Ebenso läuft bei ihm Musik wie Frank Sinatry oder Matchbox 20...Aber bei Korn hab ich mit ihm auch schon abgemosht... ;-) Timo geht da schon ein paar Schritte in Richtung Metal, New-Metal... Seine Heroen sind und bleiben aber Metallica. Bands wie Chimaira und Switched oder Slipknot und Mudwayne sind bei ihm auf Tagesrotation. Aber da er ja, wie eben schon gesagt studierender Jazzmusiker ist, ist er sehr experimentell was sein Spiel betrifft. Meines Erachtens nach lässt er sich auch gerne von Musiker wie z.B. Toto oder Pat Metheny beeinflussen. Dies erkennt man auch in einigen Solo-Passagen auf dem Album, aber nicht nur da, sondern eigentlich auch im Gesamtbild, und das ist auch gut so... Ich persönlich stehe schon auf den guten alten True-Metal im Stile von Iron Maiden und Judas Priest. Aber die Moderne ist bei mir auch nicht spurlos vorüber gegangen. Meine Lieblingsband ist und bleibt Live. Du kannst echt jedes Album kaufen und wirst nicht enttäuscht! Auch als Metal Liebhaber! Ist jedenfalls meine Meinung... Nun, unser Einfluss ist so vielschichtig, ich denke, dass man einiges davon auch aus unserem Album raushören kann.

HH: Wo seht Ihr Euch als Band denn in zwei, vier und acht Jahren?

Marcel: Schwierig zu sagen, weil man das echt nicht abschätzen kann. Jetzt zu sagen in vier Jahren rocken wir die großen Bühnen dieser Welt wäre wohl utopisch. Wir werden jedenfalls weiter unser Ding machen. Was dabei dann rauskommt wird sich zeigen.

HH: Für wen schreibt Ihr die Musik? Hauptsächlich für Euch selbst oder für die, die die CD letztlich kaufen? Hintergrund ist, dass ein schlauer Mensch mal gesagt hat, dass ein Musiker, der die Musik nur für's Publikum schreibt eigentlich kein Musiker mehr ist, sondern schon als Handwerker angesehen werden sollte.

Marcel: Die Musik schreiben wir für uns, wir spielen das, was wir hören möchten. Wir richten uns da nicht nach anderen Leuten. Wenn die Leute dann noch das mögen, was wir mögen, also die Musik, die wir machen, haben wir natürlich nichts dagegen. Es war nie unser Ziel Musik zu machen, über die wir sagen: Hm, das könnte den Leuten gefallen. Wir vier müssen es cool finden. Aber es scheint ja schon solche Methoden in der Popbranche zu geben, wie man sie bei größeren Produzenten sehen kann, wir wollen ja keine Namen nennen. Dort wird sich dann an songwriterische Richtlinien gehalten, weil man weiß: Das wollen die Leute hören. ABER NICHT MIT UNS! (Gut so - gelle Dieter, gut aufpassen - JR)

HH: Gibt es etwas, dass Dir während der Aufnahmen der CD besonders in Erinnerung geblieben ist? Irgendetwas Außergewöhnliches?

Marcel: Eigentlich gibt es da keine spektakulären Ereignisse, aber es war schon ein super Gefühl unsere Songs, die wir ja vorher hauptsächlich live gespielt haben, in solcher Qualität zu hören. Es konnte natürlich auch noch ein bisschen gefeilt werden, um die Songs abzurunden. Auch die Elektrosamples, die hier und da verwendet wurden, haben wir im Studio eingefügt. Die konnten live auch nicht umgesetzt werden. Wir wussten zwar, wo auf der Platte letztendlich die Samples eingesetzt werden sollten, aber genauere Vorstellungen hatten wir erstmal nicht. Alles in Allem waren die Aufnahmen echt super. Jeder, der sich mit einer Band schon mal in ein Studio begeben hat, weiß wie viel Spaß das macht.

HH: Seid Ihr mit dem Ergebnis der Aufnahmen zufrieden? Was könnte man aus deiner Sicht noch verbessern.

Marcel: Ja, wir sind schon sehr zufrieden mit dem was wir im Studio geleistet haben. Wir waren vom Endergebnis wirklich auch positiv überrascht. Wie schon gesagt, haben wir ja die meisten Songs nur live gespielt, und was daraus auf der Scheibe geworden ist, hat uns selber beeindruckt. Natürlich gibt es ein paar Kleinigkeiten, die man hätte besser machen können, aber die sind so klein, dass nur wir wissen, wo sich der Fehlerteufel eingeschlichen hat. Nichts Tragisches also.

HH: Werfen wir noch einen kurzen Blick auf die aktuelle Situation am Musikmarkt. Es wird viel über Tauschbörsen und Filesharing diskutiert und gejammert. Wie stehst Du zu diesem Thema?

Marcel: Tja, das ist so eine Sache. Ich finde das Herunterladen einzelner Songs aus dem Internet erstmal wahnsinnig praktisch. Es ist doch sehr oft so, dass man einen Song hört, diesen super findet und ihn gerne haben möchte. Aber dafür ein ganzes Album kaufen??? Das wäre doch Quatsch. Sich dann aber die Sachen auf illegalem Weg zu besorgen, halte ich auch nicht für eine gute Lösung. Man ist ja jetzt darauf gekommen, die Downloads anzubieten, natürlich gegen Kohle und ich würde sagen, dass 99 Cent für einen Song angemessen sind. Das finde ich völlig in Ordnung.

HH: Denkst Du, das Vorgehen der Musikindustrie in Form von Klagen ist der richtige Weg oder sollte sie ein Alternativprogramm entwickeln?

Marcel: Die Klagen finde ich echt überflüssig. Das Angebot bestimmt nun mal die Nachfrage und wenn man erst jetzt darauf gekommen ist, seitens der Musikindustrie das Angebot der Downloads zu stellen, müssen sie die bisher entstandenen Konsequenzen tragen. Wie eben schon gesagt, kommen ja nun die legalen Portale, und ich glaube, dass wenn das Songangebot stetig vergrößert wird, die Dinger echt gut funktionieren. Also ich würde sie sofort nutzen. Aber da gibt es schon ein weiteres Problem, das noch gelöst werden muss, um die ganze Geschichte benutzerfreundlicher zu machen. Denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei der Anmeldung an einem legalen Download Portal, man nur mit Kreditkarte bezahlen kann. Und ich glaube nicht, dass die Kids, die sonst die Songs "geklaut" haben, alle eine Kreditkarte haben. Wenn das noch geregelt wird, wird es für die Musikindustrie wohl ein großer Erfolg.

HH: Wenn du Eure CD mit einer Farbe beschreiben müsstest, welche wäre das?

Marcel: Ich glaube das geht gar nicht. Ich könnte höchstens sagen: bunt. Denn auf Circle Of Ways gibt es so viele verschiedene Stimmungen, von Balladen hin zu bösen Shouts, von hell nach dunkel, von grün nach rot. Da kann man sich wirklich nicht auf eine Farbe oder einen Stil festlegen.

HH: Welche drei CDs würdest Du auf eine einsame Insel mitnehmen?

Marcel: Slipknot - Slipknot, Metallica - Masters Of Puppets, Incubus - Make Yourself

HH: Wenn Du einen Tag lang unsichtbar sein könntest, was würdest Du tun?

Marcel: Ich glaube ich würde das tun, was wahrscheinlich jeder Mann machen würde. Ich würde versuchen, die Welt der Frauen zu erforschen. Also z.B. mal auf die Damentoilette gehen und nachsehen was passiert, wenn Frauen zu zweit oder zu dritt auf's Klo gehen. Das muss doch für ein und alle mal geklärt werden.

HH: Dann bedanke ich mich, dass Du Dir die Zeit genommen hast meine Fragen zu beantworten. Gibt es noch etwas, dass du loswerden willst?

Marcel: Hm, Besucht unsere Homepage (www.leaf-site.com), besucht unsere Konzerte und kauft vielleicht sogar noch unsere CD!

JR

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