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Festival-Bericht

Assault Fest III

mit Hokum, Unsoul, Burden Of Life, Skrotum, Rapture & Third Eye

Jugendhaus Moosburg, Moosburg 08./09.04.2011

Der Bericht zum Assault Fest III stammt aus der Feder der Heavyhardes-Ikone Andreas, der sich kurzfristig und keine Mühen scheuend auf den steinigen Weg gemacht hat, um uns vom aktuellen Geschehen zu berichten! Vielen Dank dafür! - Red.

In Moosburg steppt ja bekanntlich der Bär und prominente Bands geben sich in diversen Veranstaltungsorten die Klinke in die Hand. Das ist mitunter einer der Gründe, warum sich in Moosburg regelmäßig Besucher aus München und dem weiteren Umland einfinden, um hier gemütlich abzuschädeln. Jaja, hier in Moosburg ist schon ordentlich was los. Nicht.

Weil sich also der komplette Bekanntenkreis förmlich darum prügelt nach Moosburg kommen zu dürfen, lauf ich halt allein hin. Dann kann ich mich wenigstens besser auf die Musik konzentrieren. Als ich das Jugendhaus Moosburg kurz nach neun betrete, sind Third Eye gerade dabei, den
letzten Song ihres Sets darzubieten. Das klingt im Prinzip ganz ok, aber irgendwie auch nicht besonders originell. Bevor ich den Jungs aber Unrecht tue, halt ich mich mit weiteren Kommentaren zurück.

Stattdessen hole ich mir erst mal ein Spezi gegen den Durst. So ein zehnminütiger Fußmarsch strengt schließlich an und Bier könnte meine unumstößliche Objektivität beeinflussen. Drei Euro für ein Spezi erscheinen mit dann auch erst mal stolz, bis mir der freundliche Herr hinter der Theke erklärt, dass zwei Euro dafür Pfand seien und entsprechend erstattet werden. Das folgende Bier schlägt auch nur mit zwei Euro zu Buche und so kann ich hier gleich mal festhalten, dass die Preise überaus fair gestaltet waren.

Während ich so am zweiten Bier nuckle, endet kurz vor zehn der Soundcheck und Rapture legen los, was bei mir Verzückung (na, wer hat's verstanden?) auslöst. Gut, der eine oder andere Break war vielleicht unnötig und teilweise erschien man mir etwas zu sehr in den Instrumenten vertieft zu sein, andererseits bietet die Bühne auch nicht wirklich
Platz für mordsmäßige Bühnenaction. Andererseits hat es auch Vorteile, wirkt die Band dadurch äußerst konsequent und ballert ihren angethrashten Death Metal unglaublich fett von der Bühne. Das macht Spaß und heizt die Besucher ordentlich auf. Apropos Besucher: nicht einmal
100 Leute haben sich heute an diesem Freitag eingefunden. Wie gesagt: in Moosburg steppt der Bär.

Aber lassen wir das. Sänger Chris ist eine Frontsau vor dem Herrn, bangt, posiert und schreit sich die Seele aus dem Leib und gibt schließlich kurz vor dem Ende des Gigs den Ausstieg von Basser Christoph und Schlagzeuger Tommy bekannt, womit es sich bei dem Gig um den letzten Auftritt in dieser Besetzung handelt. Nachfolger werden wohl gesucht,
Kontakt siehe www.myspace.com/rapturemunich. Der Dramatik des Augenblicks geschuldet liegt die Band am Ende des Auftritts um kurz nach halb elf versammelt am Boden. Klasse Auftritt, CD-Käufe plus eins. Ein Spontan-Video-Interview mit Rapture findet ihr bei Wissen Statt Glauben.

Ich liege auch fast am Boden, als Unsoul dabei sind, ein Keyboard aufzubauen. Ein Keyboard. Ich verspüre bereits Vorbehalte und lasse mich auch von JoeCs Aussage, dass es sich um kein Keyboardgeklimper handelt, nur mäßig beeindrucken. Keyboards. Sind. Nicht. Metal. Nun gut, dass
sind Unsoul auch nicht. Als Unsoul verspätet um 23:20 Uhr in ihren Gig einsteigen, vergesse ich, dass das Bier an dem Abend durchgehend zu warm war und auch der eigenartige Geruch, der ständig in der Luft liegt und immer wieder zu
einem Witzchen hinreißt ist wie weggeblasen. Von Unsoul. Die blasen nämlich alles weg. The Shape of Punk to come. Refused. Wie mir der Sänger kurz nach dem Auftritt bestätigte keine Unbekannte für die Band und das hört man. Irgendwo im Hardcore oder Post-Hardcore verwurzelt, reißt man Genregrenzen ein, hat keine Angst vor Jazz, oder elektronischen Elementen, gibt Death Metal-Growls dazu und macht immer das, was der Zuhörer nicht erwartet, enttäuscht Erwartungen und baut neue Erwartungen auf. Das wirklich Beeindruckende daran ist, dass es funktioniert. Irgendwie.
Der Sänger brüllt, säuselt, shoutet und winselt, lässt sich von einem Staubsauger aushelfen und der Rest der Truppe unterstützt das gekonnt. Sogar die Keyboardeinsätze wirken passend und die eingespielten Samples sind nicht selbstzweckhaft, sondern bringen den Sound gekonnt nach vorne. Um kurz nach zwölf endet der Gig aufgrund von Vorgaben seitens des Jugendhauses. Für mich DIE Überraschung des Wochenendes und CD-Käufe plus zwei.

Von den tollen Eindrücken des ersten Tages begleitet trete ich den nie enden wollenden zehnminütigen Heimweg an.

Am Samstag ist vieles anders. Zum einen sind gut doppelt so viele Besucher anwesend, wie am Freitag. Des weiteren ist das Bier endlich kalt. Nicht geändert hat sich, dass ich wieder einmal die erste Band verpasst habe. Skrotum sind um zehn nach neun gerade dabei ihre Instrumente einzupacken und wenn ich diversen Aussagen ausgewählter Besucher glauben darf, muss der Auftritt wirklich gut gewesen sein.

Burden Of Life schaffen im Anschluss ein riesiges Keyboard auf die Bühne. Nach dem Unsoul-Auftritt am Vortag tue ich das als unproblematisch ab und freue mich auf den Auftritt. Die Freude verfliegt aber gleich wieder. Nicht, weil Burden of Life schlecht wären. Nein, nein. Technisch sind die Jungs wirklich gut, die Melodien ganz objektiv herausragender Natur und mit viel kommerziellem Potenzial gesegnet. Ein guter Produzent und eine weibliche Zweitstimme könnten den Sound der Truppe ganz weit nach vorne bringen.
Das ändert aber alles leider nichts daran, dass das einfach nicht meine Musik ist. Keyboards, Solo-Gegniedel und der melodische Ansatz liegen mir einfach nicht. Der Großteil des Publikums sieht das zum Glück anders und feiert die Band verdientermaßen, aber teilweise a bisserl hüftsteif,
ab. Kurz nach zehn ist das letzte Riff gespielt und die letzte Keyboard-Taste gedrückt. Zeit, die Bühne für den Headliner zu räumen, die heute den CD-Release von ihrem Album Creation Of Pain feiern und die Songs erstmals live vorstellen.

Nach 20 Minuten Umbaupause geht's auch gleich in die Vollen und zum Auftakt wird von Hokum das komplette neue Album in einem Stück dargeboten. Was ich höre gefällt, lädt aber leider nicht zum spontanen Mitmachen ein. Breaks, Tempi- und Stilwechsel innerhalb der Songs lassen den einen oder anderen angedeuteten Headbang ins Leere gehen, laden auch
nicht so recht zum spontanen Mitgrooven ein und so bleibt nur, sich in die Musik konzentriert reinzuhören.
Das sorgt dann auch dafür, dass das Publikum zwar begeistert
applaudiert, man sich aber während den Songs vornehm zurückhält. Meiner bescheidenen Meinung nach würde dem Set die eine oder andere straighte Abgehnummer nicht schaden, um das Publikum abzuholen, das mit dem Material der Band nicht so sehr vertraut ist.
Nachdem das neuste Werk durch ist, kredenzt man noch ein paar ältere Songs und mit den alten Songs steigt auch tatsächlich die Stimmung im Publikum. Es wird gebangt, Haare fliegen, ein junges Mädel swingt etwas ungewohnt und kurz vor Schluss bildet sich auch noch ein kleiner Moshpit. Obwohl der Sauerstoffgehalt in der Luft langsam kritische Werte erreicht und die Luft an sich mit einem Messer geteilt werden könnte, lassen sich Hokum nicht bitten und schieben kurz vor knapp noch eine Zugabe hinterher, was nicht nur Jürgen von Gooddamn Records begeistern kann.

Alles in allem bleiben die Überraschungen am Samstag damit aber so a bisserl aus. Meine Erwartungen an Hokum waren entsprechend hoch und wurden auch nicht enttäuscht, also auch keine Überraschung. Eine Überraschung gab's dann doch noch beim Heimweg. Die Nacht war überraschend mild und so bin ich gemütlich durch die Nacht nach Hause geschlendert und hab das milde Klima und die ruhige Nacht genossen.
Gottseidank steppt in Moosburg doch nicht der Bär.

Eine Bildergalerie zum Assault Fest III findet ihr ebenfalls bei Wissen Statt Glauben.


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