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Konzert-Bericht

Joe Bonamassa

Muffathalle, München 31.05.2009

Es fasziniert mich immer wieder, von wem ich in der Musikszene noch nie etwas gehört habe und der sich dann als absoluter Göttermusiker und allseits bekannt entpuppt. Joe Bonamassa gehörte definitiv dazu (jetzt kenne ich ihn ja). Ich habe mich in den letzten zehn bis 15 Jahren schon recht intensiv mit dem Blues Rock auseinandergesetzt, aber irgendwie bin ich immer wieder an ihm vorbeigeirrt.

Die Muffathalle war beim offiziellen Beginn um 20:00 Uhr schon sehr gut gefüllt. Dennoch ließ es Joe Bonamassa ruhig angehen und wartete, bis auch noch so ziemlich der letzte Besucher seinen Platz gefunden hatte. Man konnte sich noch bewegen, aber ansonsten war der komplette Platz von der Bühne bis zu Bar ausgefüllt.

Joe BonamassaAuf der Bühne erschienen ein Schlagzeuger (Bogie Bowles), ein Basser (Carmine Rojas), ein Keyboarder (Rick Melick) und Joe himself. Der legte auch gleich mal so richtig los und fegte alle mit einer ordentlichen Rocknummer weg. Anschließend wechselte er immer wieder zwischen schnellen, rockigen Parts, jazzigen Nummern (gerade seine Akustik-Gitarren-Nummer gilt es dabei hervorzuheben) und fabelhaftem Slow-Blues, der einem eine wohlige Gänsehaut verschaffte. Seine Soli wurden frenetisch vom Publikum gefeiert, die Show war ganz auf sein Spiel ausgerichtet und so wurde mir schnell klar, warum dieser Herr bisher zweimal der Blueser des Jahres in den USA wurde.

Ein paar Mängel gab es aber auch festzustellen. Das Keyboard war über weite Strecken viel zu leise und der Gesang dafür gelegentlich deutlich zu laut, was aber wohl weniger an der Technik als solches, sondern auch an Joes Art zu singen lag, da er viel mit dem Mikro spielte und gelegentlich einfach zu nahe ran ging. Ansonsten passte allerdings alles.

Joe BonamassaEine Präsentation an unterschiedlichen Gitarren-Sounds, Virtuosität, Abwechslung und Spielfreude, wie ich sie nicht erwartet habe: so präsentierte sich das gesamte Konzert. Es ist eben nicht nur der Blues, der die Musik von Joe Bonamassa ausmacht, sondern auch der Rock, Rory Gallagher kann man als Beispiel nennen, der Jazz, der Louisiana-Rock eines Kenny Wayne Shepherd oder auch Texas-Rock-Klänge wie bei ZZ Top, wobei es hier noch lange nicht aufhört. Und dies alles fließt auf einer Bühne in ein Spiel. Das hat meinen Respekt absolut verdient.

Nach gut zwei Stunden und der ständesgemäßen Zugabe durften die Fans den Heimweg antreten. Sie wollten eigentlich nicht, sondern hätten gerne noch zwei Stunden länger den Gitarrenklängen gelauscht, aber das können sie ja dann beim nächsten Mal, wenn er wieder in München vorbeischaut. Es war sicherlich nicht das letzte Mal, denn, hier wiederhole ich mich, die Begeisterung beim Publikum war gigantisch.

Ein richtig schöner Abend, der mich überrascht und erfreut hat. Der Eintrittspreis von 35 Ocken an der Abendkasse erschienen vor dem Konzert beinahe hoch, aber die waren es allemal wert. Leider kann ich mit keiner Setlist dienen, da diese für mich nicht zu ergattern war.

Sophos


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