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Konzert-Bericht

Der W. & Skew Siskin

TonHalle, München 02.04.2009

Das lange Warten hatte ein Ende. Bereits Mitte letzten Jahres, kurz nach Bekanntwerden der Tourdaten, hatte ich mir das Ticket für das Gastspiel des W. in unserer schönen Landeshauptstadt gesichert, welches seit Wochen schon ausverkauft war. Damit hatte Stephan Weidner das geschafft, was zuvor seinem ehemaligen Kollegen Matt "Gonzo" Röhr nicht gelingen wollte, nämlich genügend Fans zu mobilisieren.
An diesem Abend war es nun also soweit. Voller Vorfreude machte ich mich auf den Weg zum Kunstpark Ost, wo sich schon lange vor Einlass eine große Menschentraube vor den Toren der Tonhalle gebildet hatte. Die Zeit bis zum Einlass vertrieb man sich mit dem Singen von allerlei Onkelz-Liedgut, allen voran natürlich "Mexiko". Der Einlass selbst ging zwar recht schleppend, dafür aber sehr diszipliniert und ruhig vonstatten. Die Wartezeit bis zum Opener noch mit einem kleine Bierchen überbrückt, dann noch einen Platz im vorderen Bereich gesichert.

Recht pünktlich ging es dann los, die deutsch-kanadische Formation um Frontlady Nina C. kamen, sahen und siegten. Skew Siskin klinkten sich nach dem Gig in München von der Tour aus (und werden nun von den Amis Pro-Pain abgelöst) und vielleicht lag es daran, dass vor allem Nina noch einmal alles gab. Und sie sollte auch nicht enttäuscht werden. Es lag etwas in der Luft an diesem Abend, eine Energie, die nur darauf wartete, sich entladen zu dürfen. Und so wurde nach nur kurzem Zögern und ohne Vorwarnung ein ordentlicher Moshpit gestartet, der sich fast durch den ganzen Set hindurch zog. Sichtlich von diesen Reaktionen angestachelt, legte Nina noch ein paar Scheite nach. Der Heavy-Rotz-Rock lief aber auch ordentlich rein und brachte das Stimmungsbarometer schon mal auf ein ordentliches Level. Schade nur, dass der Rest der Band Nina komplett das Feld überließ, was eine andere Beschreibung dafür ist, dass Nina das einzige bewegliche Bandmitglied war. Der Sound hätte für mein Befinden auch etwas differenzierter sein können, speziell die Bassdrums wummerten vielen in Grund und Boden. Mit viel Beifall ging der Set nach guten 45 Minuten dann zu Ende.

Auch wenn die Umbaupause recht flott durchgezogen wurde, dauerte es für die meisten wohl zu lange, ungeduldig wurde mit den Füßen gescharrt und "Wir woll'n den Weidner sehn..."-Sprechchöre angestimmt. Als dann die Lichter ausgingen, war erst mal kollektives Extremgruppenkuscheln angesagt. So ein Gedränge und Geschiebe hab ich ja schon lange nicht mehr erleben dürfen. Vor allem beim ersten Song war an einen gepflegten Moshpit wegen Platzmangels erst gar nicht zu denken. Und als Stephan dann die Bühne erklomm, kannte der Jubel keine Grenzen. Den Bass hat er an seine Mitmusiker abgegeben und konzentrierte sich voll auf seine neue Position als Sänger und Frontmann. Selten einen Musiker erlebt, der so präsent ist, einfach nur weil er da ist. Wie auch schon auf seiner Scheibe markierte "Der W.zwo drei" den Einstieg in den Set. Beim folgenden "Liebesbrief" beruhigte sich die Menge etwas, so dass zumindest ein ordentlicher, die ganze Hallenbreite ausnutzender Moshpit angezettelt werden konnte, der auch das ganze Konzert über am Leben gehalten wurde, wenn man mal die ruhigen Nummern außen vor lässt. "Waffen Und Neurosen" brachte dann ein klein wenig Ruhe ins Feld, bevor dann "Schatten" wieder für mächtig Bewegung sorgte. Stephan zeigte sich sehr gut aufgelegt, was sich laut Eintrag in seinem Tourtagebuch darin widerspiegelte, dass er in München die meisten Ansagen bislang machte. Nach "Mein Bester Feind" war es dann Zeit für die erste Ganzkörpererektion, "Angst" (mein persönlicher Lieblingssong auf dem Album) wurde durch die PA geblasen, dass einem Hören und Sehen verging. Die immer wieder aufkeimenden "Stephan Weidner"-Sprechchöre zwischen den Songs brachten Den W sogar dazu, die angesetzte Ansage mal eben abzubrechen und verwundert den Kopf zu schütteln. Da kam das Statement von ihm, München toppe im Moment alles, was er bislang auf der Tour erleben durfte, gerade richtig. Zwar hört man derlei Aussagen immer wieder von Bands auf Tour, doch Stephan nimmt man jedes einzelne Wort ab. Doch weiter im Set. Es folgten zwei Nummern, die mir bislang nicht bekannt waren. Entweder waren es neue Nummern oder Songs, die es nicht auf das Debutalbum geschafft hatten. Hier waren die Reaktionen im Pit auch etwas verhaltener, anscheinend ging es nicht nur mir so. Das "Lied Für Meinen Sohn" wurde dann von der kompletten Halle mitgesungen, Gänsehautfaktor zehn würde ich mal sagen. Der Song "Heiss" spiegelte dann die Temperaturen in der Tonhalle in etwa wieder. "1000 Kleine Scherben" wurde von einem Statement und einem Aufruf von Stephan für Toleranz und gegen Hass eingeleitet, der viel Beifall und weitere "Stephan Weidner"-Sprechchöre erntete. Auch das folgende Onkelz-Statement "Asche Zu Asche" wurde noch einmal kurz erklärt. Stephan wollte die Onkelz so in Erinnerung wissen, wie sie waren und nicht, was aus ihnen geworden wäre. Dennoch dankte er allen Fans nochmals für die jahrelange Unterstützung und Treue zu den Onkelz. Zum finalen "Bitte Töte Mich" wurde noch einmal Nina auf die Bühne geholt, um mit Stephan gemeinsam den Song darzubieten. Danach war erst einmal Schluss, doch keiner dachte auch nur ans Heimgehen. Lautstark wurden Zugaben verlangt. "Geschichtenhasser" läutete dann auch den Zugabenblock ein, dem der Fußballsong "Gewinnen Kann Jeder" folgte. Es wurden hierzu noch einmal alle noch vorhanden Kräfte mobilisiert für einen ordentlichen, bühnenbreiten Moshpit. Mit einem Augenzwinkern gab es dann noch die ruhige Nummer "Mein W(eg)", im Original ja von Mr. Sinatra gesungen und von Harald Juhnke ins Deutsche interpretiert. Die sehr rockig-flott runtergezockte Version von "Paß Gut Auf Dich Auf", bei dem auch das Publikum mitsingen durfte, markierte jedoch das endgültige Ende eines sehr genialen kurzweiligen Gigs. Stephan stellte noch die Band vor, bevor es mit tosendem Beifall in die Kabinen ging. Nicht ohne jedoch im Fotograben nach allerlei Hände zu schütteln, dass lässt sich Der W. schließlich nicht nehmen.
In der Hoffnung, dass Stephan seine "Drohung", man wird noch viel von ihm hören, wahr machen wird, hieß es dann, den Heimweg anzutreten. Und wo man auch hinschaute: überall nur zufriedene Gesichter. Danke.

Setlist Der W.:
Der W Zwo Drei
Liebesbrief
Waffen Und Neurosen
Schatten
Mein Bester Feind
Angst
Stille Tage Im Klischee
?
?
Ein Lied Für Meinen Sohn
Heiss
Tränenmeer
Zwischen Traum Und Paralyse
1000 kleine Scherben
Asche zu Asche
Bitte Töte Mich
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Geschichtenhasser
Gewinnen kann jeder
Mein W(eg)
Paß Gut Auf Dich Auf

Ray


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