Review
Tempesta - Roller Coaster
Seit ein geschätzter Kollege und ich die Schweizer Herren von Tempesta einmal im Vorprogramm von Crystal Ball bestaunen durften, verfolgen wir immer wieder gerne das Schaffen dieser Kombo. Die erfreut seit mittlerweile mehr als 20 Jahren (das muss man sich mal vorstellen, das spricht auch nicht unbedingt für unsere eigene Qualität als Frühlingshühnchen) alle Anhänger fein gemachter Rockmusik mit abwechslungsreichem, differenziertem Sound. Im Gegensatz zu anderen Schweizer Kollegen wie etwa Krokus lassen sich Tempesta nämlich nicht auf eine Stilrichtung festlegen, sondern kosten den Rock in allen Spielarten vergnüglich aus - wovon man sich auch auf der aktuellen Scheiblette Roller Coaster wieder weidlich überzeugen kann.
Da finden sich nämlich durchaus straighte, melodische Rocker (z.B. der Opener "Swallow The Saint") direkt neben melodischen, fast ein wenig poppigen Stücken ("Heartache", "Cheap Trick"), cool swingenden Groovern ("Beer On The Table" - Warnung, absoluter Ohrwurm-Faktor!!), Country-Anleihen (das sehr schöne, titelgebende "Rollercoaster"), Steel Guitar-Sound ("Cry For Help") und zum guten Schluss sogar noch eine saubere Kreuzüber-Darbietung: bei "Drag You Down" darf dann auch mal der Rapper J.K. ran und auf Schwyzerdütsch Sprechgesang einstreuen. Lustig. Kompositorisch lässt man sich dabei gerne mal von Michael Bormann (u.a. Jaded Heart) unter die Arme greifen, was die Bandbreite bereichert.
Somit ein reicher Fundus, dabei keinerlei wirren Experimente, sondern beste Ausführung in fetter Produktion durch Al Sutton, der die Chose bestens inszeniert. Fein!
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