Review
Ring Of Fire - Battle Of Leningrad
VÖ: 24. Januar 2014
Zeit: 55:40
Label: Frontiers Records
Homepage: -
Hu, na bei dem Bandnamen muss man aber massiv gegen falsche Konnotationen vorgehen, ist doch dieser Begriff ganz unzweifelhaft vom unsterblichen Johnny Bargeld und diversen Nachahmern besetzt (wer nicht mit halbwegs sonorer Stimme hat schon mal das bezeichnende "burnsburnsburns" geschmettert? Also). Hinter diesem Feuerring verbirgt sich keineswegs ein Country-Outfit, sondern vielmehr ein Projekt des Sangesknaben Mark Boals, der sich für diese Kombo durchaus namhaften Support an Bord holte. In die Saiten greift bei ihm kein Geringerer als Tony MacAlpine, ein sattsam bekannter Hexer am Gerät, der gerne mal mit Steve Vai oder dem Trans-Siberian Orchestra untrewegs ist und der wiederum Virgil Donati an den Drums mitbrachte. Abgerundet wird die Formation durch Keyboarder Vitalij Kuprij, der für sämtliche Kompositionen auf dem aktuellen Opus verantwortlich zeichnet.
Dieses bietet melodischen, epischen Bombast-Metal, wie man ihn gerne mal von Sonata Arctica oder auch Stratovarius hört, teilweise progressiv angehaucht und damit durchaus mehr als Kopfkino denn als Headbanger-Futter zu gebrauchen. Schnelle, keyboard-lastige Parts wechseln mit atmosphärischem Riffing von Meister MacAlpine, was sich zu einer durchaus beeindruckenden Soundkulisse zusammenfügt. Das Ganze bezeichnen die Herren dann als "neoklassischen Power Metal" - gut, das kann man so zusammenfassen, wenn die einzelnen Songs stets unterschiedlichste Parts aufweisen und nicht aus zwei Akkorden für ein Hallelujah bestehen. Klanglich gewinnt man keinen Innovationspreis, das klingt alles ein wenig nach unserem guten Yngwie Malmsteen - kein Wunder, da Herr Boals bei dem schon das Mikro geschwungen hat (wer hat das eigentlich nicht?).
Inhaltlich befasst sich das Konzeptalbum mit der Belagerung der damals noch Leningrad heißenden Stadt im zweiten Weltkrieg, die im kollektiven Gedächtnis vielleicht nicht so präsent wie das namensverwandte Stalingrad sein mag, aber vor allem für Meister Kuprij eine Herzensangelegenheit bot. Auch wenn die textlichen Ausführungen nicht immer mit dem Anspruch mithalten können, muss man dem Ansinnen Respekt zollen, auch wenn man teilweise arg in Richtung Klischee schliddert.