Review
Slegest - Loyndom
Manchmal denkt man, man hat schon alles gehört, schon alle Kombinationen unserer geliebten Stromgitarrenmusik durch die heimischen Membrane gejagt, doch es gibt sie noch, diese Momente, in denen man wieder etwas Neues entdeckt. Slegest zählt zu dieser Kategorie. Slegest wurde 2010 ins Leben gerufen, kurz nach dem Ausstieg von Ese, dem Kopf hinter Slegest, bei Vreid. So ist auch das erste musiklische Lebenszeichen, die selbstbetitelte EP 2012 sowie das mir nun vorliegende Debutalbum komplett im Alleingang entstanden. An dieser Stelle schon einmal Respekt an diesen Multiinstrumentalisten.
Slegest aka Ese verbindet hier mehr als gekonnt typischen 70er Jahre Metal / Hard Rock mit harschen Black Metal-Vocals. Liest sich komisch, ist aber so. Diese Symbiose funktioniert einwandfrei. Schon das Eingangsriff des Openers "Ho Som Hauster Aleine" könnte direkt von Kiss zu Hotter Than Hell-Zeiten entsprungen sein. Der Song strömt ein herrlich relaxtes Feeling aus, das jedoch zugleich über eine nicht zu verleugnende Heavyness verfügt. Genau so geht es weiter. Dabei wird auch viel Wert auf abwechslungsreiches Tempo sowie Groove gelegt. Ese erschafft auf Loyndom eine ganz eigene Atmosphäre. Als Anspieltipp kann ich "The Path Of No Return" oder "Dirt Life Death" benennen. Ersteres fängt sehr ruhig an, nimmt dann gut Fahrt auf, ist aber zu keiner Zeit aufdringlich. Aus dem Nichts kommt dann noch ein hochmelodisches Gitarrenriff an die Oberfläche geschwappt. "Dirt Life Death" ist dagegen flotter gehalten, bewegt sich aber trotzdem noch im Midtempobereich und überzeugt mit seinem treibenden Rhythmus.
Ein sehr starkes Debut.
Aktuell versammelt Ese weitere Musiker um sich, um für Liveauftritte die richtige Besetzung am Start zu haben. Man darf gespannt sein.
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