Review
Goregast - Desechos Humanos
Seit '93 gibt's die Berliner Death Metal-Band nun schon - damals noch unter dem Namen Distress bekannt. Nach acht Jahren Schaffenspause meldeten sie sich dann 2005 mit neuem Namen und dem Album "Viva El Animal" im Gepäck eindrucksvoll zurück. Dieses Jahr verzücken uns die fünf Herren aus Berlin nun mit ihrem mittlerweile dritten Album, welches den Titel "Desechos Humanos" trägt. Wie vielleicht schon an den Titeln der beiden Alben erkennbar, bedienen sich Goregast nicht nur des Englischen, sondern wettern in ihrer überzeugenden Mischung aus Old School Death Metal und Grindcore auch mal gerne auf Spanisch über Tierrechtsverletzungen und die böse, böse Menschheit.
Trotz aller Brutalität und Härte die Goregast in ihren neun Tracks an den Tag legen, bleibt ihnen dennoch zwischen all dem Geknüppel und Gegrunze im dunkelroten Grenzbereich des Drehzahlmessers genug Raum für feine groovigen Mid-Tempo-Nummern, eine Menge eingängige Hooks und ordentlich Variabilität in den Stücken. So gibt's neben den kurzen fröhlichen Rotznummern wie "Puerco De Dinero", "Corta La Coleta" oder "Capa" auch eher klassische Todesblei-Brecher wie "Honor The Dead", "Necrophagic Pathologist" und das titelgebende und mit herrlich morbidem Piano zu Beginn glänzende "Desechos Humanos". Auch die Produktion ist kräftig und druckvoll ausgefallen und verleiht dem Ganzen den letzten Feinschliff.
Knapp 30 Minuten feinster, schnörkelloser Death Metal also, welchen uns Goregast hier bieten, der nicht in monotones Geballer abdriftet, sondern im Gegenteil durch die dynamischen Wechsel zwischen bleiernem Schwedentod und rotzfrechem Grindcore zu begeistern weiß. Somit dürft's auch kaum verwundern, dass hier eine klare Kaufempfehlung an jeden Gesellen der Todesbleifraktion ausgesprochen wird.
Wolf