Review
Uriah Heep - Official Bootleg Vol 2: Live in Budapest, Hungary 2010 (2-CD)
VÖ: 24. September 2010
Zeit: CD1 45:40 - CD 2 48:40
Label: Edel Records
Homepage: www.uriah-heep.com
Dass Uriah Heep zu den Urvätern des Hard Rock gehören und sich um das Genre unbezahlbare Verdienste erworben haben, daran dürfte ja kaum ein Gartenzwerg zweifeln. Seit 1969 sind die Herren um Mick Box schon unterwegs, haben schon manches Bandmitglied verschlissen (manchmal nicht ohne Schuld desselben, vergleiche etwa Ken Henleys Werk Blood On The Highway) und auf dem Weg eine handvoll unverzichtbarer Klassiker abgeliefert, die leider oft vergessen werden, wenn wieder jemand bei einer Jugendfreizeit auf einer akustischen Klampfe das zu Tode gedudelte "Lady In Black" schrammelt und die Wackelfrauen das "ahaaa" singen (ob's die noch gibt weiß ich nicht, früher gab's diese im Takt wippenden Damen mal).
Warum man allerdings nun eine Serie mit offiziellen Bootlegs braucht, um die Live-Qualitäten der Band zu bestaunen, daran machen wir mal ein Fragezeichen. Nach der ersten Ausgabe (Live At Sweden Rock 2009) liegt nun Nummero Zwo vor uns, ein Mitschnitt eines Auftritts, den die Herren am 04. Mai 2010 in Budapest absolvierten.
Bis auf zwei Stücke neueren Datums ("Only Human" und "Corridors Of Madness") bedient man sich ausschließlich aus dem historischen Fundus und kredenzt dabei Leckerbissen wie "Free And Easy" und "Easy Livin'", die glasklar beweisen, wie stark diese Kombo an der Erschaffung des klassischen 70er-Hard Rock-Sounds war. Die warmen Riffs bezaubern, die Hammond wummert, und Sänger Bernie Shaw klingt mehr als einmal deutlich nach einem gewissen Herrn Gillan. "Free Me" versprüht dann feine Hippie-Vibes, und mit "Gypsy" haben sie auch den zumindest nach meiner bescheidenen Ansicht nach mit Abstand besten Song der Bandgeschichte am Start. Was ein Hammer, immer noch nach all den Jahren - so muss Hard Rock klingen, melodisch, atmosphärisch, unglaublich cool. Und klar kommen wir auch nicht um den oben schon erwähnten Jugendherbergsrenner herum, aber live geht auch der klar.
Songauswahl und Leistung stimmen also, aber ob man sich das alles in Bootleg-Qualität (und mehr ist das definitiv nicht) geben will, das muss jeder selber entscheiden. Weitere Ausgaben sind angekündigt, und zumindest die Verpackung ist schick.
Ohne Wertung