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The Hormonauts - 13 Flight Rock

The Hormonauts - 13 Flight Rock
Stil: Rock'n'Roll
VÖ: 21. Mai 2010
Zeit: 49:50
Label: zyx Music
Homepage: www.thehormonauts.com

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Also, mit der kanonischen Sprachwissenschaft verbindet mich, wie mag ich sagen, ein nicht ungetrübtes Verhältnis. Diesen Versuchen, Sprache in pseudonaturwissenschaftlichen Kategorien einzupferchen, stand ich immer schon ein wenig skeptisch gegenüber, zumal man Widerspruch gar nicht gut leiden konnte.

So etwa wollte man uns nahe bringen, dass das Wort "Astronaut" gar eigentümlich, weil ein Kunstwort sei
- da man mit den Einzelbestandteilen ja keine weiteren Wörter bilden könne. Da regte sich natürlich Protest in mir, ich brachte den "Kosmonauten" als Gegenargument vor. Das wurde abgeschmettert, das sei ja nur ein weiteres, nachgeahmtes Kunstwort der damaligen politischen Gegenseite. Aha, und was ist mit den Kollegen, die seinerzeit mit Jason ins beschauliche Kolchis schipperten, um dort der Lady Medea das goldene Vlies, das teuerste Strickwams der Antike, abzuluchsen? Waren das nicht die Argonauten? Spätestens dann war klar, dass ich a) in diesem Kurs nicht angesehen sein würde und b) die Sprachwissenschaft und ich keine Freundschaft schließen würden.

Schade aber dennoch, dass es diese Kombo damals noch nicht gab, immerhin hätten mir die drei Kollegen ein weiteres Gegenbeweisstück an die Hand gegeben - sehr wohl ist der Naut an sich der Wortbildung fähig, und wenn es sich auch noch auf hormonaler Ebene abspielt, macht das um so mehr Freude.

Gleiches gilt auch für den Sound, denn hier gibt es so rein gar nichts zu berichten von schneidigen Riffs, kreischendem Gesang und donnernden Bass Drums. Nein, geboten wird - astreiner Rock'n'Roll oder auch Rockabilly, teilweise mit Country-Einschlägen, der launig um die Ecke biegt und das zentrale Thema, das der Bandname anschneidet, in unterschiedlichsten Facetten beleuchtet. Dass die drei Herren aus Italien schon seit 1999 im Geschäft sind, merkt man den Songs und der Darbietung an: in sauberer Eigenproduktion hauen sie uns eine zünftige Mischung aus Rockabilly, Punk, Ska und Country/Western um die Lauscher, die durchaus ironisch daherkommt und immer Laune macht. So etwa verwursteln sie im zweiten Stückchen "Top Shelf" ganz ungeniert das ZZ Top-Riff "La Grange" oder referieren im "Porno Stuntman", was alles sie veranstalten, um bei den Damen angesehen zu sein.

Das ist bestimmt nicht Heavy und auch nicht Hardes, aber in jedem ein Riesenspaß für alle, die auch mit akustischem Bass was anfangen können. So, und jetzt such ich die Nummer dieser SpraWi-Dozentin raus, die kann was erleben.

Holgi

5 von 6 Punkten

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