Review

Wenn sich Bands weiterentwickeln, ändert sich manchmal ihr Stil derartig, dass ein Fortbestand unter einem gewissen Namen kaum noch Sinn macht. Selige Scheitan waren so ein Beispiel, die vom Black Metal innerhalb von drei Alben zum Death'n'Roll mutiert sind und schließlich aufgelöst wurden. Teile von Scheitan fanden sich schließlich unter dem Banner Helltrain zusammen und veröffentlichten 2004 ihr Debütalbum Route 666.

Dort wird das, was das Ende von Scheitan bewirkte, nämlich flotter Rock'n'Roll, im Death Metal-Gewand fast perfekt fortgesetzt. Helltrain schrieben für Route 666 elf knackige und kompakte Songs ohne viel Schnörkel, dafür aber mit massivem Partyfaktor und einem hohen Wiedererkennungswert. Sowohl die Melodien als auch die Riffs gehen der Gitarrenfraktion flott von der Hand und beißen sich sehr schnell in den Gehörgängen des Zuhörers fest. Drums und Bass sind ebenso locker flockig unterwegs und der fiese Gesang bietet einen krassen Gegensatz, der aber perfekt zum Gesamtbild der Scheibe passt. Dabei klingen Helltrain herrlich unbelastet und unbeschwert, was den Spaß an Route 666 noch zusätzlich in die Höhe treibt.

Wenn man beim ursprünglichen Release etwas kritisieren konnte, dann waren das die zu klinisch produzierten Drums, was auch bei der Wiederveröffentlichung durch Metal Mind Productions dieser Tage nicht besser geworden ist. Leider gibt es zum gewohnten Package auch diesmal wieder keine Bonustracks und somit keinen erweiterten Kaufgrund. Nichts desto trotz ist Route 666 ein herrlich frisches Death'n'Roll-Album, das Anhänger dieser Stilrichtung definitiv im Regal stehen haben sollten.

Lord Obirah

Ohne Wertung

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